Die Kritik am Arzneimittelvertrieb in Drogeriemärkten in Form von Kooperationen mit Versandapotheken stößt auf zunehmend breitere Kritik: „Eine solche Deprofessionalisierung der Arzneimittelabgabe halte ich für hochproblematisch“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Dr. Leonhard Hansen, gegenüber der „Ärzte Zeitung“. Auch der Vorstandsvorsitzende der AOK Westfalen-Lippe, Martin Litsch, kritisierte „die fortschreitende Banalisierung der Arzneimittelabgabe“.
Der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) begrüßte die Unterstützung in einer Presseerklärung: „Solche Vertriebskanäle braucht man nicht, um die Effizienz im Arzneimittelmarkt oder die Versorgungssicherheit der Patienten zu verbessern“, erklärte AVWL-Vorsitzender Dr. Klaus Michels. Die Beratung der Patienten geriete laut Michels in Ladenketten völlig unter die Räder: „Arzneimittel haben zwischen Schuhwichse und Scheuerpulver nichts zu suchen.“ Stattdessen forderte er, den Versandhandel mit rezeptpflichtigen Medikamenten wieder zu verbieten und verwies auf die Initiative der nordrhein-westfälischen Landesregierung.
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