Thüringen und Berlin wollen ebenfalls

Brandenburg startet Corona-Schutzimpfungen in Arztpraxen

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Potsdam/Berlin/Erfurt -

Brandenburg will die Impfungen gegen das Coronavirus deutlich ausweiten. Dafür sollten 17.000 weitere Termine freigegeben werden, kündigte der Vize-Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Brandenburg, Holger Rostek, heute in Potsdam an. In den elf Impfzentren würden spätestens ab 8. März die Öffnungszeiten erweitert bis auf 20 Uhr und Samstag. „Es wird alles bis März verimpft, was da ist.” Außerdem startet heute ein Pilotprojekt für Impfungen in Arztpraxen.

Die Online-Terminvergabe für 18- bis 64-Jährige ist laut Rostek gut angelaufen. Seit kurzem können sich auch Lehrer und Erzieher in Impfzentren impfen lassen – bald zudem in sechs Krankenhäusern in Schwedt, Eberswalde, Eisenhüttenstadt, Senftenberg, Strausberg und Potsdam.

Ab Mittwoch soll das Modellprojekt mit Corona-Impfungen in Arztpraxen starten. Zunächst werde das Vorhaben in vier Praxen in Bad Belzig, Senftenberg, Pritzwalk und Wittenberge umgesetzt, teilten das Gesundheitsministerium, die KV und das Deutsche Rote Kreuz Brandenburg mit. Im März solle das Angebot auf 50 Praxen erweitert werden. Geplant ist, dass sie die Termine an ihre Patienten selbst vergeben. Für reguläre Impfungen in Arztpraxen und bei Hausbesuchen müsste die Corona-Impfverordnung des Bundes geändert werden.

Auch in Thüringen sollen Hausarztpraxen schon bald beim Impfen gegen das Coronavirus helfen. Geplant ist dazu ein Pilotprojekt, das noch im März starten soll, wie das Thüringer Gesundheitsministerium am Montag über den Kurznachrichtendienst Twitter bekannt gab. „Auch in Thüringen wird es im März erste Pilotprojekte mit Impfungen in Hausarztpraxen geben”, schrieb die Pressestelle des Ministeriums. Dies sei am Freitag mit der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen so vereinbart worden. Mit Stand vom Montag haben in Thüringen bisher rund 120.000 Menschen eine Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat derweil den Bund aufgefordert, die Impfverordnung schnell zu ändern. „Gerade vor dem Hintergrund der steigenden Infektionszahlen dürfen wir jetzt keine Zeit mehr verlieren. Dazu muss der Bund nun in einem ersten Schritt schnell und am besten noch diese Woche die Impfverordnung anpassen, damit Arztpraxen schon früher Impfungen vor allem für chronisch Kranke anbieten können”, sagte Müller dem Tagesspiegel. „Das muss bundeseinheitlich passieren.” Müller ist derzeit Vorsitzender der Ministerspräsidentenkonferenz (MPK).

Er verlangte, schnell Vergütungsregeln für die Corona-Impfungen festzulegen, damit die für die Praxen zuständigen Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) loslegen können. „Das würde es uns erheblich erleichtern, kurzfristig rund 500 freiwillige Arztpraxen durch eine Vereinbarung mit der KV in den Impfprozess einzubringen”, erklärte der Regierungschef. Die Senatsgesundheitsverwaltung habe dazu schon vor Tagen mit der Berliner KV gesprochen. Spätestens im Mai, besser aber schon im April müssten Corona-Impfungen dann zur normalen Kassenleistung in den Arztpraxen gehören, sagte Müller.

 

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