Linkspolitiker besucht drei Apotheken Carolin Bauer, 09.07.2013 14:19 Uhr
In Brandenburg war ein Politiker der Linken wieder auf Apothekentour. Christian Görke ist Fraktionsvorsitzender im Landtag und hat in diesem Jahr drei Apotheken in Potsdam, Rathenow und Wusterhausen besucht. Bei den Praktika erlebte er nicht nur die Arbeit am HV-Tisch oder die Herstellung von Arzneimitteln. Die Inhaber forderten den Lehrer aus Rathenow auch auf, sich für die Ausbildung von Apothekern oder PTA in Brandenburg einzusetzen.
Ein Praktikum absolvierte der Linkspolitiker bei Eckhard Galys in der Neustadt-Apotheke in Rathenow. Der Vizepräsident der Landesapothekerkammer war mit dem Besuch zufrieden. „Er hat sich gut angestellt und war offen für die Probleme, die wir haben“, sagt Galys. Zwei Stunden nahm sich Görke insgesamt Zeit.
Ein Thema war Galys bei dem Besuch besonders wichtig: „Wir haben in Brandenburg ein Problem, Nachwuchs zu bekommen.“ Es müsse einen Universitätsstandort für Pharmazie in dem Bundesland geben. Die Pharmaziestudenten aus Berlin blieben oft in der Hauptstadt oder in der Nähe. Görke hat für den Apotheker zwischenzeitlich beim zuständigen Ministerium nachgehakt.
Die Chancen dürften aber nicht besonders gut stehen: „Für Brandenburg ist die Einrichtung eines pharmazeutischen Studienganges auch wegen des hohen Finanzierungsbedarfes keine realisierbare Option“, sagt ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Die Apothekerkammer hatte bereits vor drei Jahren eine Pharmazie-Ausbildung im Land gefordert. Das Ministerium hatte den Apothekern jedoch eine Absage erteilt.
Mit dem Thema Ausbildung wurde der Linkspolitiker auch in der Lilien-Apotheke in Wusterhausen/Dosse konfrontiert. Inhaberin Claudia Rückborn sprach die PTA-Ausbildung an: „Ich bin dafür, dass die Ausbildung verlängert wird und dass PTA mehr Befugnisse erhalten“, sagt Rückborn. Görke hatte sich zwei Stunden Zeit für die Landapotheke genommen. Der Politiker sei aufgeschlossen gewesen und habe sich für die Abläufe in der Offizin interessiert.
Görke konnte Rückborn zufolge hautnah miterleben, wie die Rabattverträge die Patienten verärgen. „Er konnte sehen, wie die Beratung die Arbeit aufhält“, so die Apothekerin.