Herstellerabschlag, Pflegebeitrag oder Kliniken: Die 17 Unterhändler von Union und SPD überlegen genau, welche Themen aus der Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege an die Öffentlichkeit gelangen. Die Apotheker aus Brandenburg können sich am Wochenende Informationen aus erster Hand holen: Gastredner bei der Mitgliederversammlung ist Professor Dr. Michael Schierack, einer der Unterhändler der CDU.
Schierack, gesundheitspolitischer Sprecher und Fraktionsvize der CDU in Brandenburg, wird am Samstag im Dorinth-Hotel Sanssouci in Potsdam vor den Apothekern sprechen. Die Pharmazeuten haben Glück, dass der Arzt für die Union in den Koalitionsverhandlungen sitzt. Der Apothekerverband hatte den Politiker eigentlich eingeladen, um über die gesundheitspolitischen Entwicklungen in Brandenburg zu referieren.
Natürlich hoffen die Apotheker jetzt auch, dass Schierack einige Details aus den Koalitionsverhandlungen verrät. Der Vortrag ist für 13 Uhr angesetzt. Welche Inhalte aus den Treffen mit den Sozialdemokraten preisgegeben werden, entscheide Schierack am Samstag vor Ort, sagt eine Mitarbeiterin seines Landtagsbüros.
Bei der Mitgliederversammlung wird zudem ein neuer Vorstand gewählt. Seit 2000 wird der Verband von Dr. Andrea Lorenz geführt, die zuvor seit der Gründung Vize war. Ihre Stellvertreter sind Frank Fürstenberg und Olaf Behrendt. Außerdem sitzen Hans-Joachim Nitzsche, Karen Setz, Hans-Joachim Lange und Antje Brüssow im Vorstand.
Auf der Tagesordnung stehen außerdem Haushaltsthemen sowie ein Bericht über den Stand der Apotheke in Brandenburg. Ebenfalls am Wochenende tagen die Verbände in Schleswig-Holstein und Thüringen.
Heute verhandeln Union und SPD über eine umfassende Reform der Krankenhäuser. Die Koalitionsverhandlungen der AG Gesundheit sind zunächst noch bis kommende Woche angesetzt.
Die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Jens Spahn (CDU) und Professor Dr. Karl Lauterbach (SPD) hat sich bislang darauf geeinigt, den Herstellerabschlag im kommenden Jahr auf 7 Prozent zu reduzieren, das Preismoratorium beizubehalten und auf die Nutzenbewertung des Bestandsmarktes zu verzichten.
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