Arzneimittelversorgung

Brandenburg gegen „mobile Apotheke“

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Berlin -

Der Apothekerverband Brandenburg läuft Sturm gegen die Idee der CDU, in unterversorgten Regionen Apothekenbusse einzusetzen. „Solch eine politische Willensbekundung, die bestehenden Versorgungsstrukturen auszuhöhlen, lehnt der Apothekerverband Brandenburg mit Nachdruck ab“, heißt es in einer Mitteilung. Die Apotheker fürchten den ersten Schritt in Richtung Liberalisierung und erinnern an ihre Forderung, das Fixhonorar auf 9,14 Euro anzuheben.

Zwar bewerten die Brandenburger Apotheker den Leitantrag dahingehend positiv, dass sich die CDU mit dem demographischen Wandel beschäftigt. Der Verband stößt sich aber insbesondere an der Formulierung, dass für die Apothekenbusse „die rechtlichen Grundlagen und die Finanzierung“ gesichert werden müssten. „Hemmende Vorschriften müssen konsequent geändert oder gestrichen werden“, heißt es in dem Antrag.

„Das Konzept von Apothekenbussen hat doch einen faden Beigeschmack, soll auf diesem Wege wieder eine Liberalisierung des Arzneimittelvertriebs geschaffen werden? Wer, wenn nicht konzernartige Unternehmen könnten denn solch einen Busfuhrpark betreiben“, gibt der Verband zu bedenken.

Der Apothekerverband wundert sich, warum unbedingt die CDU auf die Idee mit der mobilen Apotheke kommt: „Beim DAV-Wirtschaftsforum im April setzte der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Jens Spahn, uns die Pistole auf die Brust. Und jetzt fordert seine Partei Apothekenbusse und dass dafür die Finanzierung gesichert und die rechtlichen Bedingung geschaffen werden

muss, um dies möglich zu machen.“

Damit die Arzneimittelversorgung in Brandenburg durch die Vor-Ort-Apotheke aufrecht erhalten werden kann, fordert der Verband „Ausgleichszahlungen“ für Nacht- und Notdienste. Auch die Zuschläge für Betäubungsmittel und Rezepturen müssten angehoben werden.

Doch zunächst erwartet der Verband von der CDU „ein klares Bekenntnis zugunsten der Apotheken vor Ort“.

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