Apothekenhonorar

Brandenburg droht mit Streik APOTHEKE ADHOC, 06.09.2012 12:06 Uhr

Berlin - 

Die Streikbereitschaft der Brandenburger Apotheker steigt: Im Kampf um mehr Geld wird ein Arbeitskampf in dem Flächenland immer wahrscheinlicher. Ein Streik zeichne sich ab, sagt ein Verbandssprecher. Das habe der erste Stammtisch mit rund 40 Apothekern am Mittwoch in Potsdam ergeben. „Die Bereitschaft, sich den streikenden Kollegen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland anzuschließen, ist deutlich zum Ausdruck gekommen.“

 

Allerdings ist ein gemeinsamer Arbeitskampf am kommenden Mittwoch noch nicht vorgesehen. Zunächst wird der zweite Streik-Stammtisch in Cottbus und Eberswalde, der für den gleichen Tag geplant ist, abgewartet. Mit den Vorbereitungen der Maßnahmen wird aber bereits begonnen. „Kommt es zu einem Protest in Brandenburg, wird es auf einen Streik hinauslaufen“, so der Sprecher. Ob die Apotheken dann wie in Baden-Württemberg ganz schließen und Medikamente nur noch über die Notdienstklappe abgeben, sei noch nicht entschieden.

Bereits Mitte August hatte der Apothekerverband seine Mitglieder zu Protest- und Streikbereitschaft schriftlich befragt. Geantwortet hatte seinerzeit nicht einmal jeder zweite Apotheker. Weil sich die Lage in den vergangenen Wochen zugespitzt hat, wurden die Treffen in Potsdam, Cottbus und Eberswalde geplant.

Der Verband fordert die Apotheker in ganz Deutschland zu Geschlossenheit: „Es ist wichtig, dass die Apothekerschaft zusammensteht“, sagt ein Sprecher. Allerdings sollte es jedem Kammerbezirk selbst überlassen sein, für welche Aktion er sich entscheide.

Auch die Aufforderung der Kammer an die Pharmazieräte, die Umsetzung der neuen Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) nicht zu kontrollieren, wurde von den Apothekern in Potsdam begrüßt. Der offene Brief von Kammerpräsident Jens Dobbert an den Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) habe „breite und einmütige Unterstützung“ gefunden.