Brandenburg

Dobbert: DAT war enttäuschend

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Berlin -

Die Anpassung der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) ist in Brandenburg nach wie vor Thema: Bei der gestrigen Kammerversammlung zeigten sich die Apotheker laut Kammerpräsident Jens Dobbert enttäuscht über den Umgang mit den brandenburgischen Anträge beim Deutschen Apothekertag (DAT) in Düsseldorf. Die Delegierten kritisierten außerdem die geplante Imagekampagne zum neuen Leitbild.

Zum DAT hatte die Kammer 15 Anträge gestellt, mit denen die ApBetrO entbürokratisiert werden sollte: Bei der Barrierefreiheit, Rezepturen und Defekturen, dem Teearbeitsplatz und anderen Vorgaben sollte es Erleichterungen geben. Die Diskussion in Düsseldorf war allerdings nicht sehr ergiebig: Kurzerhand wurden alle Anträge in die Ausschüsse verwiesen.

Dobbert kritisiert, dass sich einige ABDA-Mitgliedsorganisationen offenbar von den Anträgen belästigt gefühlt hätten. „Die ApBetrO ist die Grundlage unserer Arbeit und sollte in Passagen angepasst werden. Wir wollten sie nicht zerschießen“, betont Dobbert.

Die Delegierten aus Brandenburg hatten bereits beim DAT moniert, dass ihre Anträge nicht debattiert wurden, und von anderen Apothekern Unterstützung erhalten: Kai-Peter Siemsen, Kammerpräsident in Hamburg, hatte zwischenzeitlich gedroht, einen Antrag auf Schluss der Versammlung zu stellen, da diese aus seiner Sicht nicht sinnvoll sei, wenn nicht diskutiert werde.

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt hatte versucht, die Wogen zu glätten, und versprochen, die Anträge nicht an irgendeinen Ausschuss, sondern an den geschäftsführenden Vorstand und anschließend an die Mitgliederversammlung zu verweisen: „Das würde eine angemessene Behandlung sicherstellen“, sagte Schmidt. In der kommenden Woche sollen die Mitgliedsorganisationen gemeinsam in Berlin die Anträge aus Brandenburg besprechen.

Dass sie dort ausführlich diskutiert werden und zu Änderungen führen, ist allerdings unwahrscheinlich: Dobbert zufolge sind einige pharmazeutische Anträge, die er den Fachgremien der Bundesapothekerkammer (BAK) zur Beratung vorgelegt hatte, bereits durchgefallen.

Mit der Tagesordnung für die Versammlung haben die ABDA-Mitgliedsorganisationen demnach die Beschlussvorlage erhalten, die Anträge abzulehnen. „Das war ernüchternd“, sagt Dobbert.

Von dem neuen Leitbild sind die Apotheker in Brandenburg offenbar noch nicht überzeugt: Zwar sei es wichtig, dass sich der Berufsstand weiterentwickle und auf neue Gegebenheiten einstelle – dafür gebe es aber bereits Fort- und Weiterbildungen. Die Apotheker brauchten aber kein neues Image und keine Imagekampagne für zwei Millionen Euro pro Jahr, fasst Dobbert die Diskussion zusammen.

Den gestern vorgestellten Koalitionsvertrag bewerteten die Brandenburger Apotheker positiv: Die Delegierten hätten das Bekenntnis zur Freiberuflichkeit, zur inhabergeführten Apotheke und zum Fremd- und Mehrbesitzverbot wohlwollend aufgefasst, so Dobbert.

In seinem Bericht sagte der Kammerpräsident, dass es in Brandenburg womöglich ein neues Demokratieverständnis gebe: Man sei der Zeit voraus, sagte Dobbert mit Blick auf die Einbeziehung der Kollegenschaft im Vorfeld des DAT. An die Erstellung der Anträge sei man hoch demokratisch heran gegangen, die kritisierten Elemente seien landesweit zur Diskussion gestellt worden. „Das macht die ABDA jetzt zum Leitbild auch“, sagte Dobbert.

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