Freiwillige Selbstkontrolle

BPI verlässt Kontrollverein

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Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) ist laut „Süddeutscher Zeitung“ (SZ) aus dem Verein zur Freiwilligen Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie (FSA) ausgetreten. Der Verein sei 2004 als „Antikorruptionsgremium der Branche“ gegründet worden, um „das Gemauschel zwischen Pillenproduzenten, Ärzten und Apothekern einzudämmen“, heißt es in dem Bericht.

Im Mai 2006 habe der BPI seinen rund 250 Mitgliedern empfohlen, dem Verein beizutreten. Laut SZ folgten im vergangenen Jahr jedoch nur knapp die Hälfte der Pharmafirmen dem Aufruf. Da die FSA dem Bericht zufolge regelmäßig Abmahnungen wegen Bestechung verschicke, sei es letztlich zum Bruch gekommen. Der Verein sieht verschärfte Regeln zum Umgang mit Einladungen oder Geschenken an Mediziner vor. Schlichtungsgespräche beim Gesundheitsstaatssekretär Dr. Klaus Theo Schröder (SPD) hätten nicht verhindern können, dass BPI-Chef Bernd Wegener zur Kündigung beim FSA aufrief. Bis auf wenige Ausnahmen seien alle 80 ehemaligen Mitglieder dem Aufruf der BPI-Spitze gefolgt. Der FSA-Vorstand zeigte sich gegenüber der SZ verständnislos über die Kündigung der BPI-Mitglieder. Die Begründung für den Austritt sei „völlig inakzeptabel“, zitiert der Bericht FSA-Chef Michael Klein.

Mit einer unabhängigen Selbstkontrolle wolle der BPI seine Mitglieder fortan über die Grauzonen bei der Auslegung von Gesetzen aufklären. Andere Verbände sehen laut Bericht keine Notwendigkeit der Selbstkontrolle. Der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) verzichte darauf, seine 450 Mitglieder zu überwachen. Auch der Verband Pro Generika sieht laut SZ keinen über die Gesetze hinausgehenden Handlungsbedarf. Mit Verweis auf einen Gesundheitsexperten heißt es hingegen in dem Bericht, viele dieser Maßnahmen „schrammten haarscharf an der Korruption vorbei“. Nach seiner Schätzung flössen jährlich 4,5 Milliarden Euro in Fortbildungen und andere Leistungen für Ärzte, schreibt die SZ.

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