BPI rechtfertigt Austritt Yvette Meißner, 08.08.2007 16:58 Uhr
Die Pläne des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI), eine eigene Kontrollinstanz zu gründen, sind bei den Spitzenverbänden der Krankenkassen auf Unverständnis gestoßen. Erst gestern hatte der BPI mitgeteilt, dass er aus dem 2004 gegründeten Verein zur Freiwilligen Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie (FSA) austritt.
Der BPI wies die Vorwürfe zurück und rechtfertigte die Neugründung. Der Verband habe einen eigenen, für alle Mitglieder geltenden Verhaltenskodex, heißt es in einer Stellungnahme. Eine vom BPI unabhängige „Schlichtungs- und Schiedsstelle“ solle nach den gleichen materiellrechtlichen Grundsätzen wie der FSA arbeiten. Neben der Selbstkontrolle würde der Stelle eine Beratungs- und Mediationsfunktion zukommen, um insbesondere medizinische Fachkreise wie Ärzte und Apotheker vor irreführenden Informationen zu bewahren.
Der Austritt aus dem FSA mache nach Ansicht der Spitzenverbände deutlich, dass „eine große Anzahl der Pharmaunternehmen nicht an einer Kontrolle ihrer Marketingaktivitäten interessiert“ sei, so die Spitzenverbände der Krankenkassen.