Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) kritisiert das geplante Zielpreismodell von Deutschem Apothekerverband (DAV) und Gmünder Ersatzkasse (GEK). Die angestoßene Debatte lasse den Schluss zu, dass der Apotheker durch die angebotenen Boni nicht mehr das Patientenwohl im Auge habe, sondern nur die kostengünstigste Therapie, erklärte der Verband.
Nach Ansicht des BPI drohen Apotheker zu „Erfüllungsgehilfen für eine Niedrigpreisgarantie“ zu werden. Die Beratung müsse sich ausschließlich an den individuellen Umständen des einzelnen Patienten orientieren; die vom Arzt verordnete Pharmakotherapie müsse auf diese individuelle Situation optimal angepasst werden.
Das Modell von GEK und DAV sieht die Einführung einer Bonus-Malus-Regelung vor. Demnach sollen Apotheker für die Abgabe eine Arzneimittels unter Zielpreis einen Bonus erhalten. Bei einer Abgabe über dem festgelegten Durchschnittspreis wird dagegen die Differenz zwischen Zielpreis und Abgabepreis als Malus auf dem vorgesehenen Zielpreiskonto des Pharmazeuten verbucht.
Bis zum Sommer soll über Zielpreisvereinbarungen entschieden werden. Die GEK verhandelt derzeit mit dem DAV, noch gebe es „offene Fragen“.
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