Packungsgrößenverordnung

BMG verzichtet auf Jumbopackungen

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Offenbar kommen 2013 doch keine neuen Packungsgrößen. Eigentlich sollten in anderthalb Jahren neue Einheiten eingeführt werden, die sich an der Therapiedauer orientieren. Doch nach den Änderungen zum Januar und Mai könnte die dritte, aufwändige Umstellung entfallen.



Im Vorfeld waren Pharmahersteller und Apotheker Sturm gegen die Änderungen gelaufen. Die Industrie warnte vor enormen Umstellungskosten und schuhkartongroßen Schachteln: Bei der Anhörung zum Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) etwa hatten die Pharmaverbände 1200er Packungen Gabapentin und 300er Packungen Omeprazol aufgefahren.



Zudem fürchteten die Hersteller, dass sie für Deutschland andere Größen als für andere Länder herstellen müssten. Die Apotheker hatten kritisiert, bei riesigen Packungen gebe es Lagerprobleme. Außerdem hätten größere Packungen wegen des pauschalen Apothekenhonorars zu Einnahmeverlusten geführt.



Offenbar hat nun auch das Bundesgesundheitsministerium (BMG) die Probleme erkannt. Es sei sehr wahrscheinlich, dass es 2013 keine große Umstellung der Packungsgrößen gebe, hieß es nach einem Treffen von Herstellern, Apothekern und Krankenkassen mit dem BMG und dem Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI). Letzteres ist ab 2013 für die Kennzeichnung der Packungsgrößen verantwortlich.



Dass die Ausrichtung der Packungen an der Therapiedauer vom Tisch ist, wollte man beim BMG nicht bestätigen: Mit den bisherigen Änderungen sei die Reichweitenorientierung im Wesentlichen bereits umgesetzt worden, sagte ein Sprecher. Laut BMG wird zudem bereits im Zulassungsverfahren geprüft, ob die Packungsgröße für die Anwendungsdauer angemessen ist.



Offenbar wird nun darüber noch diskutiert, ob einzelne Präparate umgestellt werden müssen und ob für neu zugelassene Arzneimittel besondere Regeln gelten.

 

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