BMG sieht Einheitskasse skeptisch dpa, 13.06.2008 15:11 Uhr
Radikale Reformideen einzelner privater Krankenversicherer bis hin zu einer Einheitskasse stoßen beim Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf Skepsis. Faktisch werde in einem entsprechenden Papier die Abschaffung der gesetzlichen Krankenversicherung vorgeschlagen, sagte Ministeriumssprecher Klaus Vater am Freitag in Berlin. Deswegen herrsche in seinem Ressort Reserviertheit.
Zugleich wertete Vater entsprechende Überlegungen als Indiz für weitreichende Umbrüche. Durch die jüngste Gesundheitsreform sei eine Menge Bewegung in die Szene hineingekommen. Nun müsse abgewartet werden, welche Geschäftsmodelle sich in der Branche der privaten Krankenversicherung durchsetzten. Der Vorsitzende des Verbandes der privaten Krankenversicherung, Reinhold Schulte, hatte betont, die Branche stehe uneingeschränkt zu einem Gesundheitssystem mit gesetzlicher und privater Krankenversicherung.
Große Konzerne wie Allianz, Axa und Ergo dringen laut unwidersprochenen Berichten auf die Einführung einer Einheitsversicherung mit Grundschutz für alle Einwohner. In der Branche sind entsprechende Überlegungen aber höchst umstritten. Eine abgestimmte Haltung der betroffenen Verbände dazu gibt es nicht.