Versandapotheken

BMG lobt Holland-Versender

, Uhr
Berlin -

Während die Apotheker auf das versprochene Pick-up- und Rx-Rabattverbot für ausländische Versandapotheken warten, rührt das Bundesgesundheitsministerium (BMG) überraschend die Werbetrommel: „Versandapotheken sind eine Hilfe für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und für Berufstätige“, sagte ein Sprecher des Ministeriums gegenüber den Stuttgarter Nachrichten. Vorausgegangen war ein Brief der Bahn BKK, in dem die Versicherten explizit auf eine niederländische Versandapotheke hingewiesen worden waren.

 

Auch an dieser Praxis kann man im BMG nichts Verwerfliches erkennen: „Wenn einzelne Kassen die Patienten darauf hinweisen, Preisvorteile zu nutzen, begrüßen wir das“, so der Sprecher in dem Bericht. Das wiederum ist deshalb erstaunlich, weil die Koalition gerade ausländische Versandapotheken an die deutsche Arzneimittelpreisverordnung binden will.

Der Versandhandel sei „nur ein Baustein und keine Gefahr für wohnortnahe Versorgung mit Medikamenten“, so der Sprecher weiter. Ausländische Versandapotheken genügten denselben Sicherheitsstandards wie deutsche Präsenzapotheken. Deshalb seien nur Versender aus den Niederlanden, Großbritannien, Island, Schweden und Tschechien zugelassen.

Aus der Unionsfraktion kommen heftige Proteste: „Nur die freiberuflichen Apotheken mit Standorten vor Ort sind in der Lage eine zeitnahe flächendeckende Versorgung anbieten zu können. Der Versandhandel und Pick-up-Stellen sind dazu nicht geeignet.“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union, Johannes Singhammer (CSU), gegenüber APOTHEKE ADHOC. Schließlich seien Arzneimittel ein besonderes Gut; deren Abgabe müsse besonderen Ansprüchen wie zum Beispiel einer qualifizierten Beratung und hohen Sicherheitsstandards genügen.

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte