Gesundheitsfonds

BKKen fordern neuen Morbi-RSA

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Berlin -

Die Betriebskrankenkassen verlangen eine Überprüfung der Mittelverteilung aus dem Gesundheitsfonds. Die Zuteilung auf Basis von 80 ausgewählten Erkrankungen unter den Versicherten der jeweiligen Krankenkasse funktioniere so nicht mehr, sagte der Vorsitzende der Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK), Hans Unterhuber.

Der sogenannte morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) begünstige insbesondere die AOKen, die mehr Geld zugewiesen bekämen, als sie Ausgaben hätten. „Wir erwarten von der Politik schon, dass sie jetzt nach sechs, sieben Jahren Funktionierens oder nicht Funktionierens des Morbi-RSA einfach mal genauer hinguckt“, sagte Unterhuber.

Er verlangte zudem, endlich wissenschaftlich zu überprüfen, wie sich Finanzströme verändert haben. Vor allem sollte darüber nachgedacht werden, ob die Auswahl der Krankheitsarten angemessen ist. Der Morbi-RSA orientiere sich vor allem an chronischen Krankheiten, weniger an akuten Krankheitsfällen oder schweren Krebsleiden, die wesentlich teurer sein können.

Auch müsse die Frage gestellt werden, „wie haben sich die Versorgungslandschaften verändert“. Vor allem in Ballungsräumen seien die Gesundheitskosten – ähnlich wie die Lebenshaltungskosten – besonders hoch. Dieser Faktor müsse bei den Zuweisungen ebenfalls berücksichtigt werden – ähnlich wie in Österreich und Holland, die vergleichbare Gesundheitssysteme hätten, sagte der SBK-Chef.

Er fügte hinzu: „Bei einem solchen gewaltigen Verteilmechanismus ist es in einer Demokratie angesagt, dass sich auch die Politik damit ausführlich beschäftigt.“ Über den Gesundheitsfonds werden jährlich mehr als 200 Milliarden Euro verteilt. Auch Unterhuber rechnet damit, dass im Durchschnitt – bis auf das AOK-System – alle anderen Kassenarten im kommenden Jahr die Beiträge deutlich anheben müssen.

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