Rabattverträge

BKK will Apotheker schützen

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Die Rabattverträge der Deutschen BKK sind unter Dach und Fach. Die Krankenkasse konnte Zuschläge für 84 Wirkstoffe in 117 Fachlosen erteilen. Die Verträge starten am 1. Juli und haben eine Laufzeit von zwei Jahren. Jeweils drei Unternehmen pro Wirkstoff haben einen Zuschlag erhalten. Die Deutsche BKK mit rund einer Million Versicherten erhofft sich im laufenden Jahr aus allen Rabattverträgen Einsparungen von 23 Millionen Euro. Neu war nach Angaben der Kasse, dass der Indikationsbereich vorgegeben wurde, für den das Arzneimittel zugelassen sein muss.

„Wir sehen, dass es manchmal Probleme bei der Substitution gibt, sei es mit der Software oder weil wichtige Indikationen fehlen. Deshalb haben wir genaue Vorgaben für die Packungsgröße, Wirkstärke, Darreichungsform und die Indikationsgebiete gemacht“, sagte eine Sprecherin der Kasse gegenüber APOTHEKE ADHOC. Der Deutschen BKK sei es darum gegangen, Rechtssicherheit für die Apotheken zu schaffen, auch wenn sie damit der Position des GKV-Spitzenverbands widerspreche.

Die Hersteller haben ihren Angaben zufolge überwiegend positiv auf die Vorgaben reagiert. „Schließlich haben die Unternehmen Interesse daran, dass ihre Rabattarzneimittel auch tatsächlich abgegeben werden“, so die Sprecherin. Allerdings sei die Prüfung der Angebote deutlich aufwendiger gewesen. Einige Anbieter gingen laut BKK mit ihren Geboten leer aus, weil die vorgegebene Indikation in der Packungsbeilage fehlte.

Insgesamt haben 34 Unternehmen oder Bietergemeinschaften Zuschläge erhalten. Besonders erfolgreich waren die Hexal-Tochter 1A mit 44 Zuschlägen (davon einen zusammen mit Sandoz) und die Stada-Tochter Aliud mit 38 Zuschlägen. Stada selbst hat zusätzlich sieben Wirkstoffe gewonnen. Ebenso erfolgreich waren Mylan Dura mit 37 und Betapharm mit 36 Verträgen.

Groß abgeräumt hat auch Teva: Zu den 16 eigenen Zuschlägen kommen zwei Fachlose für Gry sowie ein Los für AWD. Die zur Ratiopharm-Gruppe und damit ebenfalls bald zu Teva gehörenden Firmen CT und AbZ konnten 14 beziehungsweise acht Lose gewinnen. Ratiopharm selbst ist nicht als Rabattpartner bei der Deutschen BKK vertreten.

Dexcel und die Sanofi-Tochter Winthrop haben jeweils 16 Zuschläge, ebenso Heunet, eine Tochter des indischen Herstellers Torrent. Der Konzern ist über Heumann zusätzlich bei neun Losen vertreten.

Der isländische Hersteller Actavis hat wie Wörwag sieben Zuschläge gewonnen, AAA sechs. Es folgen Aristopharma (5), Basics (4) und Neuraxpharm (3). Mit zwei Fachlosen sind dabei: Apogepha, Bluefish, CNP, Esparma, Hormosan und Lindopharm. Jeweils nur einen Wirkstoff haben Acis, Biomo, Dr. Friedrich Eberth, Krewel-Meuselbach und Novartis.

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