Dem Bayerischen Landeskriminalamt (LKA) ist ein Schlag gegen den illegalen Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arznei- und Betäubungsmitteln gelungen. Zehn Tatverdächtige wurden vergangene Woche festgenommen, insgesamt 19 Gebäude wurden durchsucht, teilte das LKA mit. Das Bundeskriminalamt empfiehlt, den Versandhandel mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln zu hinterfragen, weil im Internet legale von illegalen Anbietern nur schwer zu unterscheiden seien.
Die ABDA- Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände begrüßte die zunehmenden Ermittlungen von Bundes- und Landeskriminalämtern gegen den illegalen Internethandel. Auch gegen Arzneimittelfälschungen, die oftmals über das Internet in Verkehr gebracht würden, müsse der Staat vorgehen. „Der Versandhandel mit Medikamenten über Staatsgrenzen hinweg begünstigt dieses gesundheitsgefährdende Geschäft, weil sich die Kriminellen der Strafverfolgung offenbar besser entziehen können“, warnte ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf.
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit etwa zehn Prozent aller Arzneimittel gefälscht. 2006 wurden an den EU-Grenzen 2,5 Millionen gefälschte Arzneimittel-Einheiten sichergestellt, 2005 waren es noch 500.000, teilte die ABDA mit.
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