Verbraucherzentrale

Billen: Apothekern auf die Füße treten

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„Warum gibt es in Deutschland mehr Apotheken als in anderen Ländern?“ Gerd Billen, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), fordert vor der Klausurtagung im Bundesgesundheitsministerium von der Koalition, wirkliche Probleme im Gesundheitswesen anzupacken statt sich mit der Einführung der Kopfpauschale zu befassen. Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) solle seine Prioritäten neu ordnen, so Deutschlands oberster Verbraucherschützer. Dazu zählen aus seiner Sicht auch die Apotheken.

Um gegen steigende Kosten im Gesundheitswesen vorzugehen, solle Rösler bestimmten Interessengruppen auf die Füße treten. Bei der Pharmaindustrie sei bereits ein erster Schritt unternommen. Nun könnten vorhandene Wirtschaftlichkeitsreserven wie etwa im Arzneimittelvertrieb genutzt werden.

Der vzbv will den Großhandelszuschlag um 2 Prozent kappen und so 600 Millionen Euro einsparen. Auch die Absenkung des Kassenabschlags können die Verbraucherschützer nicht verstehen. Mitte Mai hatte sich der vzbv bei der Anhörung zum Sparpaket dafür ausgesprochen, die Höhe des Abschlags künftig per Rechtsverordnung festzusetzen.

Für die Einführung der Kopfpauschale sieht Billen keinen Hoffnungsschimmer. Seit fast einem Jahr gebe es eine Grundsatzdebatte; eine Verständigung auf eine große Reform noch in dieser Legislaturperiode sei mehr als fraglich. „Es ist eine Vergeudung von Politikern, wenn sie sich in diesem Thema verrennen“, so Billen.

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