Bundesgesundheitsministerium

Bild-Journalist Kautz spricht für Spahn

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Berlin -

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat eine weitere Position in seinem Ministerium besetzt. Neuer Pressesprecher wird der Bild-Zeitungsjournalist Hanno Kautz. Das berichtet der Medien-Informationsdienst Meedia. Vorgängerin Katja Angeli war mit der ehemaligen BMG-Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz ins Kanzleramt gewechselt.

Kautz wird ab der zweiten Aprilwoche die Arbeit des Ministers erklären und das Ministerium gegenüber der Presse vertreten. Kautz gilt als Kenner der Gesundheitspolitik, arbeitet seit 2007 bei der Bild-Zeitung und hat sich bereits davor sechs Jahre lang für die Ärzte Zeitung mit diesen Themen befasst.

Kautz und Spahn kennen sich bereits aus dieser Zeit, als Spahn vor seinem Wechsel ins Finanzministerium als Staatssekretär gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion war. Laut Kautz verbindet beide ein „enges Vertrauensverhältnis“. Kautz war bei der Bild neben der Gesundheitspolitik auch für das Verteidigungsministerium wie auch das linke Parteienspektrum verantwortlich.

Zuletzt hatte Kautz die Apotheker in Aufregung versetzt. Nach ersten Berichten bei APOTHEKE ADHOC hatte die Bild-Zeitung Ende November 2017 über eine Honorartabelle aus dem Apothekengutachten des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) unter der Schlagzeile „Apotheker kassieren 1,1 Milliarden Euro zu viel“ berichtet.

„Da beklagen sie sich jahrelang über schlechte Bezahlung und Apothekensterben“, schrieb Bild. Und jetzt werde ihnen im BMWi-Gutachten vorgerechnet, dass sie 1,1 Milliarden Euro pro Jahr zu viel von den Krankenkassen bekämen. Insbesondere der Fixzuschlag von 8,35 Euro stehe in keinem Verhältnis zur tatsächlich geleisteten Arbeit, so Bild. Die Gutachter hätten hier ein Einsparpotenzial von insgesamt 1,896 Milliarden Euro pro Jahr ausgemacht. Für Not- und Nachtdienste bekämen die Apotheker dagegen deutlich zu wenig.

Die Veröffentlichung löste Spekulationen über die Quelle der Bild-Zeitung aus und führte zu Reibereien zwischen dem BMWi und dem BMG. Der Termin für eine Unterrichtung des Beirats zum Gutachten wurde aus Verärgerung abgesagt. Neben dem BMWI, dem BMG und dem Kanzleramt war das damals noch nicht abgestimmte Gutachten auch dem Bundesfinanzministerium bekannt.

Es ist nicht der erste Wechsel von Journalisten der Bild-Zeitung in die Politik. Prominentestes Beispiel ist der ehemalige Regierungssprecher von SPD-Kanzler Gerhard Schröder, Bela Anda, der anschließend wieder Politik-Chef bei Springers Boulevardtitel geworden war. Auch Politik-Journalist Rolf Kleine kehrte nach seinem Ausflug als Sprecher für den damaligen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück zurück zu Bild, wo er heute wieder über die SPD berichtet. Auch der derzeitige stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter arbeite früher für die Bild-Gruppe. In der neuen Legislaturperiode ist Kautz bereits der zweite Bild-Mann, der die Fronten wechselt. Vor zwei Wochen wechselte Wolfgang Ainetter als Sprecher ins Verkehrsministerium von Andreas Scheuer (CSU).

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