Parteitag trotz Pandemie

Bild: Corona-Posse im BMG

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Berlin -

Dr. Gottfried Ludewig ist Leiter der Abteilung Digitalisierung im Bundesgesundheitsministerium (BMG) und Kreisvorsitzender der CDU Pankow. Während er in erster Funktion gegen das Coronavirus kämpft, will er im zweiten Amt im November einen Parteitag durchziehen.

Während der CDU-Bundesparteitag Anfang Dezember wegen der Corona-Lage – gegen den lautstarken Protest von Friedrich Merz – abgesagt wurde, hält Ludewig laut Bild-Zeitung an einem für den 7. November geplanten Parteitag fest, bei dem die Pankower Kandidaten für die Wahlen im nächsten Jahr nominiert werden sollen.

„Brisant: Im Motorwerk Weißensee werden dafür Hunderte Teilnehmer erwartet! Und DAS trotz des am kommenden Montag beginnenden Lockdowns in ganz Deutschland, den die Regierungschefs der Länder und die Kanzlerin einhellig beschlossen haben“, schreibt Bild. Als Abteilungsleiter im BMG müsste Ludewig die Gefahren, die von Großveranstaltungen ausgehen, eigentlich genau kennen.

Dirk Stettner, einer der drei Stellvertreter im Kreisvorstand, rechtfertigte das Vorhaben: „Laut Infektionsschutzverordnung ist die Abhaltung der Veranstaltung möglich. Es gibt ein Hygieneschutzkonzept.“

Ludewig selbst habe sich sechs Stunden lang nicht auf eine Anfrage reagiert, schreibt Bild. Dann habe er am Nachmittag doch noch mitgeteilt: „Für mich ist klar, dass aufgrund der aktuellen Lage keine Parteiversammlungen am 7.11.2020 möglich sind. Daher habe ich bereits gestern Vormittag den Kreisvorstand zu einer außerordentlichen Sitzung für Montagabend eingeladen. Hier werden wir das weitere Verfahren besprechen. Die Aufstellungen zur Wahl 2021 werden daher erst stattfinden, wenn es die pandemische Lage erlaubt.“

Zitiert wird auch der ehemalige Kreisvorsitzende Peter Kurth: „Angesichts der klaren Botschaften zur Pandemiebekämpfung, die von der Politik gerade zu Recht gesendet werden, und der vielfältigen Einschränkungen für viele Menschen halte ich es für selbstverständlich, dass diese Veranstaltung mit mehreren Hundert Teilnehmern so nicht stattfinden kann. Gerade die Parteien dürfen nicht den Eindruck vermitteln, als gelte für sie etwas Besonderes.“

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