Digitalkonferenz

Big Data und der gläserne Mensch: Wie kann man Datenströme regulieren?

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Berlin -

Steuern wir auf den gläsernen Menschen zu? Mittlerweile werden wir nicht mehr nur im Internet auf Schritt und Tritt nachverfolgt. Immer mehr Menschen beginnen, ihre Gesundheitsdaten zu tracken, unsere Einkäufe und bald auch unsere Arzneimittelverordnungen und Krankschreibungen sind digital. Kaum vorstellbare Massen an Daten werden täglich gesammelt, analysiert und verwertet. Das revolutioniert unsere Art zu kommunizieren und zu wirtschaften. Bei der Digitalkonferenz VISION.A von APOTHEKE ADHOC erklärt Professor Dr. Viktor Mayer-Schönberger, wie Big Data unser Leben revolutioniert und wie man die eigene Datenmacht nutzen kann.

„Wie wäre es, wenn in unserem Land mit Hilfe von Technik und Algorithmen jeder Mensch zu lesen wäre, wie ein offenes Buch?“, fragt das Bundesjustizministerium. Am Mittwoch wurde im Haus von Ministerin Katharina Barley die Ausstellung „Open Codes. Leben in digitalen Welten“ samt Podiumsdiskussion eröffnet und zeigt einmal mehr: Big Data ist kein Thema mehr, für das sich nur Nerds interessieren, sondern ist an der Spitze des politischen Systems angekommen.

Denn die gesellschaftlichen Debatten von Uploadfilter über DSGVO bis hin zu Pflegerobotern und Social Scoring zeigen: Es herrscht massiver Regulationsbedarf und die Politik ist sich dessen bewusst geworden. Nur kann man mit den regulatorischen Instrumenten des 20. Jahrhunderts die Probleme des 21. effektiv angehen? So wie die Digitalisierung aller Prozesse und die schiere Masse an Daten, die ausgewertet werden, die weltweiten Wirtschaftskreisläufe durcheinander wirbeln, müssen auch neue Ansätze gefunden werden, eine faire wettbewerbsbasierte Marktwirtschaft am Leben zu erhalten.

Denn digitale Märkte neigen nicht nur zur Verdrängung der „analogen“ Geschäftsmodelle, sie neigen auch stark zu Konzentrationsprozessen. Das kann man nicht nur an der Marktmacht von globalen Quasi-Monopolisten wie Google oder Amazon erkennen, sondern auch mit Blick auf die Apothekenbranche und den Arzneimittelmarkt. Eines zeigt sich dabei immer deutlicher: Verbote und Einschränkungen führen nicht weit. Wer sich unter den neuen Regeln von Wirtschaft und Gesellschaft behaupten will, muss lernen, wie der datengetriebene Kapitalismus funktioniert. Wenige wissen das wohl so gut wie Mayer-Schönberger.

Mayer-Schönberger ist weltweit einer der meistgefragten Experten für die großen Themen der Informationsgesellschaft, den Datenkapitalismus und seine Regulierung: Der Begriff des „Rechts auf Vergessenwerden“ geht auf ihn zurück, mit seinem Bestseller „Big Data“ zeigte er Millionen Lesern, wie die technische Revolution in der Datenerhebung und -verarbeitung unsere Weise zu leben, arbeiten und denken verändert, und in seinem neuesten Werk „Das Digital“ legt er nicht weniger als ein Manifest für die digitale Wirtschaft des 21. Jahrhunderts vor. Darin skizziert er Forderungen nach Regeln und Regulation der datengetriebenen Marktwirtschaft.

Bei der Digitalkonferenz VISION.A von APOTHEKE ADHOC erklärt er, wie die Revolution Big Data unser Leben verändert – und wie man sich für die neue Zeit rüsten muss. Rund 30 hochkarätig Top-Speaker widmen sich am 20. und 21. März in Berlin dem wichtigsten Zukunftsthema der Branche. Neben Mayer-Schönberger spricht auch Professor Dr. Jürgen Schmidhuber, einer der Väter der Künstlichen Intelligenz.

Dunja Hayali zeigt auf, wie man mit kontroversen Diskursen in sozialen Medien umgeht, während Biologe, Unternehmer und Fotograf Florian Kaps erklärt, wie man das Analoge ins digitale Zeitalter rettet, und Dr. Tu-Lam Pham zeigt, wie Technologie und soziale Medien Gesundheit und Fitness auf der ganzen Welt verändern. Mit den VISION.A Awards werden auch in diesem Jahr wieder die innovativsten Konzepte und Geschäftsideen ausgezeichnet. Das ganze Line-Up, alle Informationen und Tickets gibt es hier.

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