Verbraucher sollten Grippemittel wie Tamiflu nicht im Internet kaufen. Viele der angebotenen Präparate seien Fälschungen, warnt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Die Fälschungen hätten häufig eine ähnliche Verpackung und Form, enthielten aber weniger oder gar keine Wirkstoffe. Treten unerwünschte Nebenwirkungen auf, hätten Patienten keinen Anspruch auf Schadensersatz. „Die Anbieter sitzen oft im Ausland“, so Dr. Ulrich Hagemann BfArM.
Grippemittel werden derzeit in großem Ausmaß im Internet angeboten. „Die Schweinegrippe ist eine klassische Situation, die Betrüger anlockt“, erklärte Hagemann. Doch derzeit gebe es keinen Grund, sich einen Vorrat an Grippemitteln anzulegen. Zwar habe die Weltgesundheitsorganisation WHO die Pandemiestufe 6 ausgerufen, doch bisher gebe es in Deutschland keine Grippe-Epidemie. Und als Vorsorge seien Grippemittel wirkungslos. „Warum sollte man Geld für etwas rausschmeißen, das man eventuell gar nicht brauchen wird?“ Außerdem lagerten in Deutschland große Vorräte an Grippemitteln.
Darüber hinaus bestehe die Gefahr, dass Patienten Grippemittel aus dem Internet anwenden, wenn sie nur eine leichte Erkältung haben. Die Symptome seien denen der Schweinegrippe sehr ähnlich. Hagemann warnte aber davor, leichtfertig Resistenzen zu riskieren. Deshalb sollten Patienten immer von einem Arzt untersuchen, ob sie tatsächlich an Schweinegrippe erkrankt sind. Bestätigt sich der Verdacht, verschreibe der Arzt ein Grippemittel. Die Krankenkassen übernähmen dann die Kosten.
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