Inhaber bereitet sich auf Protest vor

„Bewusste Zerstörung des Apothekensystems“ Carolin Ciulli, 06.11.2024 12:05 Uhr

Protest für mehr Vergütung: Apotheker Thorsten Stoye warnt vor erheblichen Auswirkungen auf die Versorgung, wenn nicht mehr Geld für die Apotheken bereitgestellt wird. Foto: Aller-Apotheke
Berlin - 

Die Wege zur nächsten Vor-Ort-Apotheke werden immer weiter. Davor warnt Thorsten Stoye. Der Inhaber der Aller-Apotheke in Gifhorn will heute mit Kolleginnen und Kollegen beim Protest in Hannover auf die Krise der Branche aufmerksam machen – und hofft trotz Krankenstand auf eine rege Beteiligung.

Stoye traf sich zuletzt, wie viele Kolleginnen und Kollegen, mit Politiker:innen verschiedener Parteien, um auf die Situation der Vor-Ort-Apotheke und die dringende Honorarerhöhung aufmerksam zu machen. „Allein, es passiert nichts, das ist das Problem“, sagt er. Die Bundesregierung müsse aktiv werden. Sie müsse die Qualität der Versorgung der Bevölkerung durch Apotheken erhalten.

Der Inhaber betont, dass das Apothekensystem finanziell gestärkt werden müsse. Er kritisiert, dass das Bundesgesundheitsministerium (BMG) mit seiner geplanten Apothekenreform nur auf eine Umverteilung abzielt. „Das Gesundheitssystem ist seit Langem unterfinanziert, besonders der Bereich der Apotheken.“ Immerhin hätten die Apotheken „ihren Hoheitsauftrag, die Patientinnen und Patienten mit Arzneimitteln“ zu versorgen. „Für die Patientinnen und Patienten sind Apotheken wichtige Anlaufstellen, sich mit Arzneimitteln zu versorgen, und das ohne Termin und rund um die Uhr“, so Stoye.

Schließungen mit schwerwiegenden Folgen

„Schließt eine Apotheke auf dem Land oder im Stadtrandgebiet, müssen Patientinnen und Patienten schon jetzt weite Wege auf sich nehmen, um die benötigten Arzneimittel zu erhalten. Gerade bei älteren Patientinnen und Patienten oder auch für Eltern, die ihr krankes Kind versorgen müssen, hat diese Entwicklung schwerwiegende Folgen.“

Werde die Bundesregierung nicht tätig, werde das flächendeckende Apothekensystem „bewusst weiter zerstört“ und die Patientinnen und Patienten müssten sich auf die Verschlechterung ihrer Gesundheitsversorgung einstellen. „Wir Apothekerinnen und Apotheker werden nicht aufhören, diese Entwicklung zum Wohle der Bevölkerung versuchen zu verhindern. Wir müssen weiterkämpfen.“ Um 13 Uhr beginnt die Kundgebung in Hannover, die vom Landesapothekerverband Niedersachsen organisiert wird.