Kassenabschlag

BKK: Erst zahlen, dann retaxieren

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Berlin -

Auch die Betriebskrankenkassen wollen sich das Vorgehen der Apotheker in Sachen Kassenabschlag nicht gefallen lassen: Nachdem AOK-Bundesverband und Barmer GEK bereits angekündigt haben, alle Rezepte mit einem Kassenabschlag von 1,75 Euro zu retaxieren, protestiert nun auch der Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK). Eine Sprecherin wies darauf hin, dass es noch keinen Schiedsspruch gebe. „Bis dieser jedoch gefällt ist, läuft es vermutlich darauf hinaus, dass die Rechnungen erst einmal bezahlt und im Anschluss retaxiert werden.“

In wenigen Tagen werden die Rechenzentren den Kassen die ersten Sammelrechnungen mit einem Kassenabschlag von 1,75 Euro präsentieren. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) hatte sie zuvor angewiesen, auch ohne Zustimmung der Kassen und Schiedsspruch so abzurechnen.

Im Kassenlager laufen seit einiger Zeit die Abstimmungen: Dem Vernehmen nach wollen die Kassenverbände ein einheitliches Vorgehen erreichen, um ein Abrechnungschaos zu vermeiden.

Vor etwa zwei Wochen tagte beim GKV-Spitzenverband der sogenannte Fachbeirat. Noch in dieser Woche sollen sich die Justiziare aller Kassenarten treffen, um über eine gemeinsame Strategie zu beraten.

Auch die BKKen streben laut Verbandssprecherin ein „GKV-einheitliches Verfahren“ an. Sowohl für die Apotheker als auch für die Versicherten und Kassen sollten die Regeln klar sein.

Der DAV hat sich von der Offensive der Kassen bislang nicht beeindrucken lassen. Verbandschef Fritz Becker hatte in einem Brief an Uwe Deh, Geschäftsführer des AOK Bundesverbandes, klargestellt, dass 1,75 Euro nur eine Zwischenlösung seien – der wirkliche Abschlag für 2013 müsse sogar noch darunter liegen.

Becker wies zudem darauf hin, dass der von den Kassen geforderte Wert 2,05 Euro aus Sicht der Apotheker ein Sonderopfer ist – und daher keine Basis für die derzeitigen Abrechnungen sei.

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