Zu Gast in der Koog-Apotheke in Brunsbüttel

Besuch vor Ort: Garg fragt nach pDL-Nutzen

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Berlin -

Das Inhaberpaar der Koog-Apotheke in Brunsbüttel macht, wozu viele Apotheker:innen derzeit angehalten sind: Politikerinnen auf Bundes- und Landesebene einladen und ihnen aufzeigen, dass die Reformpläne von Karl Lauterbach nicht zielführend sind und dass das Apothekenhonorar dringend erhöht werden muss. So gab es in der kleinen Industrie- und Hafenstadt in Schleswig Holstein nun ein Treffen mit Heiner Garg, FDP-Abgeordneter im Land und gesundheitspolitischer Sprecher, sowie Oliver Kumbartzky, Vorsitzender der Partei im Landtag. Letzterer war nicht zum ersten Mal in der Apotheke, wodurch es nicht nur um Oberflächlichkeiten gehen konnte.

Inhaber Erk Levsen Johannsen und seine Frau Dr. Laura Kohnen-Johannsen trafen bei beiden Landespolitikern auf offenes Verständnis für ihre Anliegen. Die aktuellen Herausforderungen der Vor-Ort-Apotheken sind beiden nicht fremd und so konnte sich ein sehr konstruktives Gespräch entwickeln. „Es war ein sehr guter Termin. Das Gespräch war sehr positiv, da wir ihn nicht überzeugen mussten“, resümiert Kohnen-Johannsen anschließend. „Wir konnten zeigen, dass es gerade den Apotheken auf dem Land nicht gut geht.“ Damit konnte das Team der Koog-Apotheke deutlich die Unterschiede zu den Stadt-Apotheken aufzeigen, die Garg aus Kiel kennt.

Für den Termin haben sich die beiden FDP-Politiker „viel Zeit genommen“, so Kohnen-Johannsen, die als Apothekerin in der Filiale, der „Dr. Scheel’s Apotheke“, arbeitet. Etwa 90 Minuten seien am Ende zusammengekommen, in denen das Paar seine Herausforderungen schildern konnte. „Garg fand die Forderungen der Abda auch sehr sinnig.“ Und auch mit Kumbartzky, dem die beiden beim ersten Termin alle allgemeinen Abläufe erklären konnte, konnte das Apothekerpaar nun fachlich in die Tiefe gehen. Der Politiker kommt aus Brunsbüttel und hat auch den Kontakt zum gesundheitspolitischen Sprecher Garg hergestellt.

„Eine höhere Notdienstpauschale rettet uns nicht“

Bei Heiner Garg liefen die Inhaber offene Türen ein, dem Vernehmen nach ist er bereits sehr aktiv für die Apotheken im Einsatz und sensibilisiert auf Landesebene für deren Probleme. „Er hat ziemlich spezifisch nachgefragt, was die neuen Ideen zum Beispiel zu pharmazeutischen Dienstleistungen bringen und was wir davon halten.“ Auch das Thema der höheren Notdienstpauschale kam zur Sprache. Natürlich wäre das relevant für die beiden Landapotheken im Verbund, die immerhin zusammen alle fünf Tage Dienst haben. „Doch die Pauschale kann die finanzielle Notlage auch nicht retten“, sagt Kohnen-Johannsen. Hier konnten die Apothekerin und der Inhaber die Möglichkeiten ausloten: „Garg versuchte alles drumherum abzuwägen und ins Detail zu gehen.“

Den Fokus auf pDL befürwortet die Apothekerin: „Ich finde pDL super. Sie geben dem Apotheker und pharmazeutischen Personal mehr pharmazeutische Kompetenz.“ Die zusätzlichen Leistungen aber ins Tagesgeschäft einzubringen, sei nicht so einfach. „Ich mache die Medikationsanalyse an meinen freien Tagen, also sozusagen zu meinem eigenen Vergnügen. Rechnet man meine Stunden gegen, so ist – gerade bei umfangreichen und schwierigen Fällen – die Vergütung defizitär.“ Trotzdem sei das Thema spannend und Kohnen-Johannsen wird sie weiterhin anbieten. „Aber eben nur, weil es mir so viel Spaß macht. Es ist kein Ersatz für eine angemessene Vergütung. Sie ist eine Zusatzleistung der Apotheke und muss wie jetzt zusätzlich vergütet werden, kann aber nicht eine Erhöhung des Fixums kompensieren.“

Die beiden FDP-Politiker waren nicht die letzten Besucher:innen der Apotheke: „Meine Frau schreibt alle an, auch Bundestagsabgeordnete“, erzählt Inhaber Johannsen. Demnächst sei ein CDU-Politiker im Haus. „Unsere Mission ist es, unser Anliegen möglichst breit an die Politiker heranzubringen. Mit einem oder zwei Gesprächen wird das nichts bringen. Aber wenn man das mit vielen macht, dann bringt man etwas in Gang.“ Die beiden wollen zudem Mut machen, sich ebenfalls in breiter Front an ihre Politiker:innen und Politiker zu wenden um eine möglichst große Resonanz für die wichtigen Forderungen der Apothekerschaft zu erreichen.

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