Der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Rolf Koschorrek wird Cheflobbyist der Hals-Nasen-Ohrenärzte. Deren Berufsverband eröffnet am kommenden Montag ein Berliner Büro. Koschorrek, selbst von Haus aus Zahnarzt, soll die berufspolitische Arbeit in der Hauptstadt koordinieren und seine Kontakte in den Bundestag spielen lassen.
Koschorrek war acht Jahre lang Bundestagsabgeordneter für die CDU. 2005 und 2009 wurde er in seinem Wahlkreis Steinburg Steinburg – Dithmarschen Süd (Schleswig-Holstein) jeweils direkt gewählt. In der vergangenen Legislaturperiode war er stellvertretender gesundheitspolitischer Sprecher der Unionsfraktion hinter Jens Spahn (CDU).
Vor der Bundestagswahl 2013 war Koschorrek wegen seiner umfangreichen Nebentätigkeiten in die Schusslinie geraten. In seinem Wahlkreis wurde nicht mehr als Direktkandidat aufgestellt: Bei der Wahl unterlag Koschorrek seinem Gegenkandidaten Mark Helferich deutlich. Koschorrek hatte sich aber schon nach dieser Schlappe im November 2012 kämpferisch gezeigt: „In jedem Falle werde ich dem politischen System in Berlin erhalten bleiben.“
Das soll er jetzt für die HNO-Ärzte tun. Die freuen sich über die prominente Verstärkung: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Dr. Koschorrek eine Persönlichkeit gewinnen konnten, die die Praxis als niedergelassener Mediziner kennt und gleichzeitig langjährige Erfahrungen aus dem Zentrum des Berliner Politikbetriebs mitbringt“, sagt Dr. Dirk Heinrich, Präsident des HNO-Berufsverbandes.
Koschorrek wurde 1956 im schleswig-holsteinischen Bad Bramstedt geboren, ist gelernter Zahntechniker und hat nach seinem Zahnarztstudium in Göttingen promoviert. Seit 1989 hat er eine Zahnarztpraxis in seinem Geburtsort. Ab 2012 war er zudem Präsident des Bundesverbands Freier Berufe. Ende 2013 wurde Horst Finken zu seinem Nachfolger gewählt.
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