Keine Hetze gegen Kollegen mehr

Berufsordnung gegen Hasskommentare

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Berlin -

In Thüringen wurde die Berufsordnung geändert. Das Ziel: Hasskommentare eindämmen, denn der Ton wird unter dem Deckmantel der Anonymität rauer. Die Abda unterstützt den Vorstoß der Landesapothekerkammer Thüringen (LAKT) und wird das Hatespeech-Thema in den Gremien ansprechen.

In Thüringen wurde die Berufsordnung angepasst. Konkret geht es um § 2 Kollegialität. Am 22. November vergangenen Jahres hat die Kammerversammlung folgenden Passus beschlossen: „Der Apotheker ist verpflichtet, sich gegenüber den Angehörigen seines Berufes kollegial zu verhalten. Der Apotheker hat das Ansehen des Berufsstandes und des Betriebes zu wahren, in dem er tätig ist. Dazu zählt auch, dass Behauptungen und Meinungsäußerungen gegenüber oder in Richtung von Berufskollegen angemessen sachlich und frei von herabsetzendem, beleidigendem oder diffamierendem Sprachgebrauch geäußert werden, insbesondere wenn dies im öffentlichen Raum erfolgt.“

So soll Hasskommentaren gegen Kolleg:innen vorgebeugt werden. Zudem haben Betroffene die Möglichkeit, selbst gegen beleidigende Kommentare straf- und zivilrechtlich vorzugehen. Wird unter Klarnamen angefeindet oder diffamiert, könne auch die Kammer aktiv werden. „Durch die Anpassung der Berufsordnung werden wir die Welt nicht ändern, aber wir setzen ein Zeichen“, so Geschäftsführer Danny Neidel.

Unterstützung von der Abda

Die Abda werde den Hinweis aus Thüringen aufgreifen und das Hatespeech-Thema in den Gremien ansprechen, so Abda-Kommunikationschef Benjamin Rohrer. „Wir erleben, dass der Ton in den Social-Media-Foren und einigen Fachmedien zunehmend rauer wird“, so Rohrer. „Wenn aber einzelne ehrenamtliche und/oder hauptamtliche Abda-Vertreter und Vertreterinnen persönlich beleidigt und beschimpft werden und teils auch Gewaltandrohungen geäußert werden, ist jede Grenze überschritten.“

Verärgerung verständlich

Dass die Branche „verunsichert und verärgert“ sei, sei angesichts der aktuellen Lage klar. Lieferengpässe, der holprige E-Rezept-Start und der wirtschaftliche Druck, machten es den Apotheken schwer. Außerdem „weigert sich die Bundesregierung trotz unserer Proteste weiterhin, das auf dem Niveau von 2004 eingefrorene Apothekenhonorar anzupassen“, so Rohrer.

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