Bis Ende Juli

Berlin: Kammer stundet Beiträge

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Berlin -

Nach dem Kundensturm kommt auf viele Apotheken eine Durststrecke zu. Die Berliner Apothekenkammer will dem bereits vorgreifen und stundet in diesem Quartal die Zahlung der Kammerbeiträge. Damit wolle sie den Apotheken helfen, ihre Liquidität in der aktuellen Corona-Lage zu verbessern.

Eigentlich wäre der Beitrag für das zweite Quartal am 30. April fällig. Doch der Kammervorstand hat in seiner Sitzung am Dienstag beschlossen, den Beitrag für alle Apothekenleiter bis zum 30. Juli zu stunden. Diese müssen dafür nichts machen. Es erfolgt automatisch und ein Antrag ist nicht erforderlich. Alle Apothekenleiter der Hauptstadt werden per Brief über die Maßnahme informiert, so die Kammer.

Für diejenigen, die einen SEPA-Mandatseinzug oder einen Einzug über das BAV-Rechenzentrum erteilt haben, erfolge der Einzug erst zum 30. Juli. Selbstzahler hingegen sollen den Beitrag für das zweite und das dritte Quartal zusammen bis zum Stichtag überweisen. Wer von der Stundung des zweiten Quartalbeitrages keinen Gebrauch machen möchte, könne als Selbstzahler aber dennoch zahlen. Ebenso können diejenigen, die ein SEPA-Mandat erteilt haben, diese Quartalszahlung wie Selbstzahler überweisen.

Auch andere selbständig tätige Apotheker und Angestellte, die von der Corona-Krise betroffen sind, will die Kammer entlasten. Sie können nach Erhalt des Beitragsbescheids formlos mit Begründung und gegebenenfalls einem Nachweis wie einem Bescheid über Kurzarbeitergeld einen Antrag auf Stundung stellen.

Gleichzeitig wendete sich Kammerpräsidentin Dr. Kerstin Kemmritz erneut mit einem Dankesschreiben an die Berliner Apotheken. „Egal, ob Sie Kunden beruhigen, Sinn und Nutzen von selbstgemachten Schutzmasken erklären, Desinfektionsmittel herstellen oder sich auf die Suche nach dem letzten Fiebersaft, der letzten Packung Impfstoff oder dem Liefertermin für einen der vielen nicht lieferbaren Wirkstoffe machen: Sie machen das ganz großartig!“, so die Inhaberin der Falken-Apotheke in Weißensee.

Danken wolle sie auch für „die große Solidarität innerhalb des Berufsstandes sei es, dass Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedensten Berufsfeldern ihre Mitarbeit anbieten oder sei es, dass Kollegen im Ruhestand genauso wie Pharmaziestudenten ihre nun freie Zeit für eine Arbeit in den Apotheken nutzen wollen“. Es sei wichtig, sich jetzt aufeinander verlassen zu können und füreinander da zu sein. „Wer jetzt ausschließlich das eigene Gewinnstreben in den Vordergrund stellt, handelt asozial“, so Kemmritz.

Auch am kommenden Sonntag folgen wieder einige Berliner Apotheken dem Aufruf der Kammer, außerplanmäßig zu öffnen. Dieses Mal sind es acht Apotheken in den Stadtteilen Mitte, Wedding, Charlottenburg, Tiergarten, Steglitz, Reinickendorf und Köpenick. Beim ersten Aufruf vor zwei Wochen waren es 13 Apotheken gewesen.

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