Am kommenden Montag sollen die Praxen schließen, so sieht es der Protesttag des Virchowbunds und der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) vor. Doch in Berlin grätscht der Hausärzteverband dazwischen: Erst einmal müssten die internen Probleme gelöst werden.
Dem Hausärzteverband in Berlin ist der Honorarabschluss von 3,5 Prozent mehr nicht genug. „Wir Niedergelassenen arbeiten derzeit in unseren Praxen unter enormem Druck. Schon allein Inflation und Lohnsteigerungen sind kaum zu schultern“, so der Vorsitzende Dr. Wolfgang Kreischer. „Wir Hausärztinnen und Hausärzte werden uns nur dann an einem Streik beteiligen, wenn er öffentlichkeitswirksam organisiert ist und auch genutzt wird (und nicht an einem Brückentag), auf unsere oben genannten hausärztlichen Forderungen aufmerksam zu machen.“ Solange die KV nicht entsprechend aktiv werde, werde man nicht zu dem geplanten Streiktag aufrufen.
Konkret fordert der Hausärzteverband unter anderem eine angemessene und faire Finanzierung, die sofortige Entbudgetierung aller von Hausarztpraxen erbrachten Leistungen, die Förderung und Finanzierung moderner Teamstrukturen in Praxen und einen konsequenten Bürokratieabbau etwa durch Verzicht auf unnötige Anträge bei Behörden und Kostenträgern.
Und was den Streik angeht: Eine Reduktion der Sprechstunden um 20 Prozent sei zwar für Fachärzte wahrscheinlich noch gut darzustellen. „Für uns Hausärzte ist das aber nicht der richtige Weg. Wir brauchen eine Systemveränderung.“
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