Machtkampf in der CDU

Bericht: CDU-Wirtschaftsflügel wendet sich von Spahn ab

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Berlin -

Dubiose Immobiliengeschäfte, fragwürdiger Google-Deal: Mitten in der Corona-Krise steht Gesundheitsminister Jens Spahn unter Druck. Wie die „Welt“ berichtet, verweigert jetzt auch noch überraschend der Wirtschaftsflügels der CDU die Unterstützung für Spahns Kandidatur als stellvertretender Parteivorsitzender.

Laut „Welt“ hat das Präsidium der Mittelstand- und Wirtschaftsunion (MIT) am Dienstag in einer Sondersitzung getagt. Auch Spahn sollte demnach per Video zugeschaltet werden, doch die Teilnehmern sollen sich so eindeutig gegen ihn positioniert haben, dass er auf einen Redebeitrag verzichtete, schreibt die Zeitung. Der MIT-Vorsitzende und Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann soll deshalb den Vorschlag zurückgezogen haben, Spahns Nominierung durch den Landesverband NRW zu unterstützen.

Dem Bericht zufolge war der Wirtschaftsflügel jahrelang eine wichtige Machtbasis für Spahn. Dank ihrer Unterstützung habe sich Spahn vor sechs Jahren beim Einzug ins Parteipräsidium gegen den damaligen Gesundheitsminister Hermann Gröhe durchsetzenn können. Immer wieder habe die MIT seitdem wichtige Vorstöße Spahns unterstützt.

Doch in der Videokonferenz soll der Unmut über Spahn groß gewesen sein, vor allem weil er sich ohne Rücksprache hinter die Kandidatur von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet gestellt haben soll. Die MIT unterstützt die Kandidatur von Friedrich Merz. Würde Laschet bei einem Sieg von Merz nur seinen Posten als Parteivize behalten, wäre für Spahn aus Proporzgründen kein Platz mehr in der Parteiführung, weil er ebenfalls aus NRW kommt.

Linnemann wollte gegenüber der „Welt“ zu den Details der internen Sitzung keine Stellungnahm nehmen. Spahn war nach Angaben der Zeitung für Nachfragen nicht zu erreichen.

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