In den Niederlanden haben sich seit der umstrittenen TV-Show mehr Menschen für eine Organspende gemeldet. Auch in Deutschland wächst die Zahl der Organspenden, der Bedarf ist aber noch immer dreimal so hoch. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) im hessischen Neu-Isenburg stieg die Zahl der Organspender in der ersten Jahreshälfte bundesweit um 6,5 Prozent auf 667. Durchschnittlich wurden jedem Spender drei Organe entnommen, so dass insgesamt 2072 Organe zur Verfügung standen. Dabei wurden nur Organe von Toten und keine Lebendspenden gezählt.
Deutschland ist zusammen mit den Beneluxstaaten, Slowenien und Kroatien in der europäischen Vermittlungsstelle Eurotransplant (ET) zusammengeschlossen. „Aus diesem größeren Pool ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, einen passenden Spender zu finden“, erklärt DSO-Sprecherin Birgit Blome. Als Kriterien veranschlagt ET die Erfolgsaussicht, die Dringlichkeit und die Gewebeübereinstimmung. Deutschland könne sich ein Beispiel an anderen Teilnehmerstaaten wie Österreich nehmen, meint Blome. Während hierzulande von einer Million Menschen nur 15 Organe spenden, seien es bei unseren Nachbarn 25. „Dabei wären zwei Drittel aller Deutschen im Falle ihres Todes zu Organspenden bereit“, so Blome. Einen Organspendeausweis haben dagegen nur zwölf Prozent.
Im gesamten vergangenen Jahr wurden mehr als 4000 Spenderorgane erfolgreich übertragen, doch in Deutschland wartet ein Patient beispielsweise noch immer durchschnittlich fünf Jahre auf eine Spenderniere. Nach Einschätzung der DSO könnten die Wartezeiten in Deutschland halbiert und das Leben von mehr als 1000 Menschen pro Jahr gerettet werden. In Deutschland warten etwa 12.000 Menschen auf eine Organspende.
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