Die Apotheken wollen eine neue Vergütungsstruktur. Die Beratung soll in Spezialfällen gesondert honoriert werden. ABDA-Präsident Friedemann Schmidt macht sich für eine Pauschale für das Medikationsmanagement stark. Im Gespräch sind laut einem Bericht des MDR 30 Euro für eine halbstündige Beratung. Die Kosten sollen von den Krankenkassen übernommen werden. In Sachsen könnte die AOK Plus im Rahmen des Modellprojekts zum ABDA/KBV-Modell ab dem kommenden Jahr das Beratungsgespräch vergüten.
In dem Bericht erklärt Schmidt, dass diese Art der Beratung abseits des Apothekenalltages erfolgt. „Sie findet eben in der besonderen Gesprächssituation mit dem Apotheker statt. Sie dauert natürlich auch länger als ein normaler Apothekenbesuch“, sagte Schmidt in einem Beitrag im Sachsenspiegel. Für die Kosten, die durch die Zusatzleistung entstünden, sollten die Kassen aufkommen.
Bereits ABDA-Vize Mathias Arnold hatte vor einer Woche eine neue Vergütungsstruktur gefordert. Künftig sollten demnach auch Leistungen bezahlt werden, die nicht direkt an die Packung geknüpft sind.
Die AOK Plus spricht sich in dem Beitrag insbesondere für ein Gespräch von multimorbiden Patienten aus. Da die Einnahme der Medikamente häufig unkoordiniert ablaufe, sei eine Beratungsgespräch wichtig. Die AOK sei durchaus bereit, die Beratung angemessen zu vergüten, sagte eine Kassensprecherin. Allerdings müsse zuvor definiert werden, wer berate und in welchem Umfang die Beratung die Beratung stattfinde.
Ab 2014 soll es dem Bericht zufolge in Sachsen einen Modellversuch für „beratende Apotheker“ geben, unterstützt von der AOK. Auch das Gesundheitsministerium sieht demnach Vorteile: Ein Beratungsgespräch könne sehr vernünftig sein, da die Sicherheit von Patienten, die viele Medikamente mit unterschiedlichen Wirkstoffen einnähmen, gestärkt werde, sagte Gesundheitsministerin Christine Clauß (CDU). Außerdem würde es die Qualität der Medikamentenabgabe verbessern.
Laut MDR sehen Verbraucherschützer ein Pflichtgespräch kritisch: Apotheker seien demnach nicht dafür geeignet, da sie vom Verkauf der Medikamente lebten. Dadurch stünden Pharmazeuten immer in Versuchung Verkaufsgespräche zu führen. Wer diese Bedenken vorträgt, verrät der Beitrag nicht.
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