Im Vorfeld des morgigen Protesttags in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen fordert Olaf Behrendt, Vorsitzender des Apothekerverbands Brandenburg, eine Abkehr von den Reformideen Karl Lauterbachs (SPD).
„Man könnte meinen, dass großflächige Proteste, ein kürzlich veröffentlichter Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz, die Zielsetzung des Koalitionsvertrages der Regierungsparteien zur Stärkung der Apotheken vor Ort oder bergeweise Postkarten von Patientinnen und Patienten, die sich alle für die Sicherung der Arzneimittelversorgung durch patientennahe Apotheken einsetzen, Bundesgesundheitsminister Lauterbach zu einem Umdenken bewegen“, meint Behrend.
„Doch anstatt zukunftsfähige Lösungen anzustreben, beobachten wir seit Monaten Nebelkerzen in Form von Halbwahrheiten oder schlecht recherchierten ‚Fakten‘, die der Minister regelhaft kurz vor unseren Protestveranstaltungen in den Medien zündet. Statt in Talkshows seine persönlichen Weisheiten über das deutsche Gesundheitssystem zu verbreiten, sollte Lauterbach lieber intensiv mit denjenigen sprechen, die als erfahrene Fachleute tagtäglich die Fehlentscheidungen der Politik ausbaden müssen“, so Behrendt.
Die bis dato vom Gesundheitsminister veröffentlichten Reformpläne würden mehr Schaden anrichten als Nutzen. Das Konzept der Light-Filialen könne eine patient:innengerechte Versorgung nicht leisten: „Menschen, die auf dem Land oder in strukturschwachen Regionen leben, wären demnach schlechter versorgt. Für eine Regierungspartei, die sozial in ihrem Namen trägt, ist jene Zwei-Klassen-Versorgung eine höchst fragwürdige Idee“, erklärt Behrendt.
Diese „Scheinlösung“ treffe in erster Linie diejenigen, die auf die Versorgung angewiesen seien. „Und genau deshalb stehen unsere Patientinnen und Patienten voll und ganz hinter uns. Die Apothekerschaft will ihre Patientinnen und Patienten vor diesen politisch geplanten Leistungskürzungen schützen – auch dafür gehen die Apothekenteams im November auf die Straße.“
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