Arzneifälschungen: Deutsche sind sorgenfrei APOTHEKE ADHOC, 26.02.2016 17:12 Uhr
Eine klare Mehrheit der Deutschen hat keine Sorge, in einer Apotheke vor Ort gefälschte Arzneimittel zu erhalten. Das ergab eine Umfrage der Apotheken Umschau. Fast neun von zehn Befragten sind demnach sicher, dass in der Präsenzapotheke Plagiate ausgeschlossen sind. 79 Prozent machen sich über Arzneimittelfälschungen entsprechend keinerlei Gedanken, da sie Medikamente im Bedarfsfall nur aus der Apotheke vor Ort beziehen.
Für die Zukunft sind die Befragten allerdings nicht mehr so sicher: 85 Prozent glauben, dass sich auch beim Thema Gesundheit eine „Schnäppchen-Mentalität“ breit macht. Daher gebe es mehr Internetkäufe – die Gefahr von Arzneimittelfälschungen werde daher in Zukunft zunehmen.
Hingegen sagen gute 40 Prozent, dass Berichte über Arzneimittelfälschungen nur Einzelfälle widerspiegelten. 42 Prozent sehen in Deutschland auch zukünftig keine große Gefahr für die Patienten. Knapp 60 Prozent vertrauen dabei auf das Gesundheitswesen: Die Kontrollmechanismen sorgten dafür, dass die allermeisten Arzneimittelfälschungen aufgedeckt würden und dass sich solche Praktiken für die Täter langfristig nicht lohnten, glauben 58 Prozent.
84 Prozent vertreten die Ansicht, wer seine Medikamente aus unsicheren Quellen beziehe, sei selber schuld und setze seine Gesundheit aufs Spiel. Dagegen ist etwa ein Viertel der Befragten der Meinung, die Gefahr, bei einer Internetbestellung ein gefälschtes Arzneimittel zu bekommen, sei sehr gering, so dass man das Risiko in Kauf nehmen könne.
Allerdings besteht laut Apotheken Umschau bei den meisten Verbrauchern auch Unsicherheit beim Thema Arzneimittelfälschungen. Mehr als 80 Prozent der Befragten falle es schwer, seriöse Versender von unseriösen zu unterscheiden. Außerdem gibt mehr als jeder Zweite an, dass das Thema Arzneimittelfälschungen ihn sehr verunsichere, da er als medizinischer Laie ein gefälschtes Arzneimittel vor der Anwendung gar nicht erkennen könne.
Jeder Siebte hat sich über das Thema Arzneimittelfälschungen schon einmal mit seinem Apotheker oder dem dem Apothekenpersonal unterhalten (14 Prozent), jeder Elfte mit seinem Arzt (9 Prozent). Und 3 Prozent geben an, nach einer Internetbestellung selbst schon einmal ein gefälschtes Arzneimittel erhalten zu haben.
Die Befragung der Apotheke Umschau wurde bereits im November 2014 durch das Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg durchgeführt. Fragebögen von 2077 Befragten wurden für die Auswertung herangezogen.