Arzneimittelausgaben

Becker wundert sich über Kassen Alexander Müller, 11.02.2010 17:16 Uhr

Berlin - 

Die Forderung der Krankenkassen, den Rabatt der Apotheken auf 2,30 Euro gesetzlich festzuschreiben, hat beim Deutschen Apothekerverband (DAV) für einige Verwunderung gesorgt: Der Apothekenabschlag liege heute de facto bei 2,30 Euro. „Wenn die GKV dies als Einsparpotenzial betrachtet, heißt das wohl, dass sie den unabhängigen Schiedsstellenspruch, der eine Absenkung vorsieht, akzeptiert hat. Dann ist allerdings verwunderlich, warum sie dagegen vor Gericht klagt“, sagte der DAV-Vorsitzende Fritz Becker gegenüber APOTHEKE ADHOC. Im Übrigen gebe es schon eine eindeutige gesetzliche Festlegung, wonach die Selbstverwaltung zuständig sei.

„Verwunderlich“ findet Becker auch den Hinweis der Krankenkassen auf die bereits realisierten Einsparungen: „Bislang waren die Einsparungen durch die Rabattverträge im Jahr 2009 angeblich nicht bezifferbar, jetzt werden plötzlich 500 Millionen Euro genannt.“ Das stehe im Gegensatz zu bisherigen Aussagen führender Kassenvertreter.

So habe allein die AOK ihr Einsparpotenzial auf 500 Millionen Euro pro Jahr beziffert. Zuweilen sei sogar von Milliardeneinsparungen gesprochen worden. „Hier bleibt unsere Forderung bestehen, dass die Kassen endlich alle Einsparungen durch Rabattverträge transparent machen und die Zahlen auf den Tisch legen“, so Becker.