Jetzt heißt es abwarten: Dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) liegen alle nötigen Daten zur wirtschaftlichen Situation der Apotheken vor. Neben der Treuhand hat auch das Statistische Bundesamt Zahlen geliefert. Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Fritz Becker, ist sich sicher: „Die 9,14 Euro waren gar nicht so schlecht. In diesem Bereich könnten wir landen.“ Becker erwartet einen konkreten Vorschlag spätestens bis September.
In der vergangenen Woche hatten die Apotheker die überarbeiteten Daten beim BMWi abgeliefert. Dort werden die Unterlagen nun auf Arbeitsebene geprüft; am Ende muss Ressortchef Dr. Philipp Rösler den Vorschlag aus seinem Haus im Einvernehmen mit Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (beide FDP) als Rechtsverordnung beschließen. Eine Zustimmung des Bundesrats ist nicht nötig.
Eine Anpassung des Fixhonorars hätte Auswirkungen auf die Preisbildung: „Im Falle einer Honoraranpassung müssen alle Festbeträge umgerechnet werden“, so Becker. Weil im Herbst ohnehin die nächste Anpassungsrunde anstehe, sei dies ein guter Zeitpunkt, um das neue Honorar einzurechnen. Das neue Fixum könnte laut Becker dann ab Januar gelten. „Schließlich hat man uns versprochen, dass ab 2013 etwas kommt.“
Laut Becker wird im Moment nur noch über die Anpassung des Fixhonorars gesprochen: Mit der Änderung der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) könne nämlich jetzt vorerst nichts anderes mehr geregelt werden. Aber: „Beim Nacht- und Notdienst lassen wir nicht locker“, so Becker.
Die ABDA hatte eine Anhebung des Fixzuschlags auf 9,14 Euro sowie eine Pauschalierung des Nacht- und Notdienstes gefordert und auch eine Unterdeckung bei BtM-Gebühren und Rezepturen moniert. Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU), hatte zuletzt 8,35 Euro in den Raum gestellt.
Spahn hatte den Apothekern aber auch mehrfach angeboten, das Vergütungssystem komplett umzustellen und die Apotheker leistungsorientierter zu bezahlen.
Auf lange Sicht würde Becker dieses Angebot diskutieren wollen. „Wir haben aber akuten Handlungsbedarf. Deswegen haben wir uns zunächst auf die Erhöhung des Fixums konzentriert.“
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