Angesichts der Apothekenschließungen fordert Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), eine Lohnerhöhung für die Apotheken: Das Fixhonorar von derzeit 8,10 Euro müsse an die allgemeine Kostenentwicklung angepasst werden. Vor allem die Nacht- und Notdienste, die Rezepturen und die Abgabe von Betäubungsmitteln müssten leistungsgerecht bezahlt werden.
„Die Apotheken erbringen ihre Leistungen zu den Kosten von heute und den Honoraren von vor acht Jahren“, kritisiert Becker. Das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) habe den Apotheken weitere Zusatzbelastungen aufgebürdet, wie etwa eine Erhöhung des Kassenabschlags auf 2,05 Euro.
Im vergangenen Jahr ging die Apothekenzahl nach Angaben der ABDA um 203 auf 21.238 zurück. Das sei der niedrigste Wert seit 15 Jahren. Besonders viele Schließungen gab es mit 44 in Bayern, 34 Apotheken weniger verzeichnete das Bundesland Nordrhein-Westfalen, Hessen meldete 24 Apotheken weniger.
Mit rund 3800 Einwohnern pro Apotheke liegt Deutschland über dem EU-Durchschnitt von 3300. Besonders groß ist die Apothekendichte in Bulgarien (1700) und Griechenland (1200), in den Niederlanden kommen dagegen 8300 und in Dänemark sogar 17.700 Einwohner auf eine Apotheke.
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