Datenskandal

Becker fordert Schranken für Schlecker

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Nachdem bis gestern für längere Zeit die persönlichen Daten von mehr als 150.000 Kunden der Drogeriekette Schlecker im Internet frei zugänglich waren, meldet sich auch der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Fritz Becker, zu Wort: „Es ist unerträglich, wie schlampig der Konzern erneut mit sensiblen Daten von Kunden und Patienten hantiert“, kritisiert Becker. Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler sei am Zug und müsse Schlecker in die Schranken weisen.

Laut Becker ist die Arzneimittelsicherheit in Gefahr: „Immerhin betreibt Schlecker hinter der deutschen Grenze eine Versandapotheke, die über die Schlecker-Filialen im Pick-up-Modell mit Kundenaufträgen und mit Daten versorgt wird.“

Erst kürzlich hätten es die Drogeriemarktketten geschafft, das über Parteigrenzen hinweg seit Jahren geforderte Pick-up-Verbot von Arzneimitteln auszuhebeln. „Jetzt zeigt sich einmal mehr und dafür hunderttausendfach, dass es bei dieser berechtigten Verbotsforderung nicht um die Interessen von Apothekern geht, sondern um die Arzneimittelsicherheit von Patienten und die persönliche Verantwortung gegenüber Versicherten“, so Becker. Der jüngste Datenschutzskandal verdeutliche das Risiko, Konzernen die Gesundheitsversorgung zu überlassen.

Gestern hatten die Bild und anderen Medien über die Datenpanne bei Schlecker berichtet. Demnach waren die persönlichen Daten von mehr als 150.000 Kunden sowie die E-Mail-Adressen von 7,1 Millionen Newsletter-Abonnenten nicht gesichert.

Ein Konzernsprecher hatte erklärt, dass die Panne auf einen Dienstleister zurückgehe und dass die Sicherheitslücke inzwischen geschlossen sei.

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