Rabattverträge

Becker: Apotheker brauchen Freiheit

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Weil die Rabattverträge den Apotheken viel Arbeit machen, fordert der Deutsche Apothekerverband (DAV) mehr Freiheiten bei der Umsetzung sowie eine bessere Honorierung. Zur Eröffnung der Expopharm sprach sich DAV-Chef Fritz Becker für eine Variante mit mehreren Vertragspartnern aus.

„Die Apotheker brauchen Wahlfreiheit. Unsere Forderungen nach drei Zuschlägen wurden von einigen Kassen erhört“, so Becker. Das Urteil des Landessozialgerichts (LSG) Essen zu den Rabattverträgen der DAK begrüßte der Vorsitzende ausdrücklich. Leider sei die AOK bei ihrer neuen Ausschreibung - mit einem Zuschlag pro Wirkstoff und Regionallos - in „alte Marotten verfallen“, so Becker. „Diejenigen, die immer noch an kurzfristigen Einsparungen interessiert sind, fordere ich auf, die vorhandenen Spielräume auch zu nutzen.“

Unter den Rabattpartnern müsse der Apotheker frei wählen dürfen, forderte Becker. Die Ausschreibung des BKK-Gemeinschaftsunternehmens Spectrum K bezeichnete er in diesem Zusammenhang als „Irreführung im großen Stil“. Ursprünglich vorgesehen war eine Rangfolge der vier Rabattpartner, an die sich die Apotheker halten müssten. Erfreulicherweise habe Spectrum K den Kurs korrigiert, so Becker.

Der DAV-Vorsitzende forderte die Kassen auf, für die bei der Umsetzung entstehenden Kosten aufzukommen und verwies auf die Verhandlungen zwischen DAV und dem Spitzenverband der Krankenkassen zum Apothekenabschlag. „Die Erhöhung des Abschlags auf 2,30 Euro war ein einmaliges Sonderopfer“, so Becker. Dies müssten die Kassen jetzt zurücknehmen und die Apotheker von den entstandenen Zusatzkosten entlasten.

Das zwischenzeitliche Verhandlungsergebnis von 1,70 Euro sei vom Spitzenverband wieder in Frage gestellt worden - nach einer Intervention des Bundesgesundheitsministeriums, kritisierte Becker. Derzeit befinden sich die Parteien im Schiedsverfahren.

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