Apothekenhonorar

Becker: Apotheken im Ausnahmezustand

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Berlin -

Zwei Tage vor den angekündigten Warnstreiks ruft der Landesapothekerverband Baden-Württemberg alle 2700 Apotheken zur Teilnahme auf. Die Apotheker sollen am Mittwoch Medikamente nur noch über die Notdienstklappe abgeben. Verbandschef Fritz Becker rechnet damit, „dass sehr viele Apotheken in Baden-Württemberg am Mittwoch im Ausnahmezustand sein werden“.

 

Die Patienten erhalten laut Becker trotz des eingeschränkten Betriebs alle nötigen Arzneimittel. Das hätten die Erfahrungen der Warnstreiks in Esslingen und im Raum Sigmaringen am vergangenen Mittwoch gezeigt. Auf die Wartezeiten reagierten die Patienten demnach „meistens gelassen“. Zudem unterstützten viele Bürger die Forderung nach einer angemessenen Apothekenvergütung.

Durch das AMNOG hätten die Krankenkassen erhebliche finanzielle Überschüsse erhalten. „Diese Belastung war eindeutig als Sonderopfer der Apotheken ausgewiesen worden“, so Becker. Durch die Überschüsse habe das „Gesundheitssystem wieder einen Gestaltungsspielraum, so dass unsere Forderungen nach einer gerechten Entlohnung für unsere umfassende Versorgung der Bevölkerung umsetzbar ist“.

Neben Baden-Württemberg wird auch in Rheinland-Pfalz und im Saarland gestreikt. In den beiden Ländern bleiben die Apotheken allerdings offen, doch nur der Apothekenleiter soll Medikamente abgeben. Die Mitarbeiter sollen die Patienten über die Honorarforderungen und die aktuelle Lage informieren. Dazu wurden von den Mitgliedsorganisationen Poster und Flyer verteilt.

Vor dem Protest werden die Apotheker zudem noch einmal kräftig mobilisiert. Per Fax und Telefon wird zur Einheit aufgerufen. Im Saarland erwartet der Apothekerverein eine Beteiligung von 90 Prozent. In Rheinland-Pfalz geht man von bis zu 80 Prozent aus.

 

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