Apothekenhonorar

Becker: AMNOG lässt keine Luft

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In wenigen Wochen soll das Arzneimittelmarkt-Neuordungsgesetz (AMNOG) in Kraft treten. Einige Großhändler haben bereits angekündigt, die gesetzlichen Einsparungen an die Apotheken weiterzureichen. Fritz Becker, Präsident des Landesapothekerverbandes (LAV) Baden-Württemberg und Vorsitzender des Deutschen Apothekerverband, sieht die Apotheker unverhältnismäßig stark betroffen und warnt vor den Konsequenzen: Etliche Apotheken würden in existenzielle Schwierigkeiten gebracht, Arbeitsplätze seien gefährdet.

„Die gesundheitspolitische Jonglage mit zig Millionen Euro schlägt mit tausenden Euro Rohertragsbelastung direkt durch und nimmt vielen Apotheken in Baden-Württemberg endgültig die Luft zum Atmen“, kritisierte Becker. Auf die einzelne Apotheke kommen laut LAV-Angaben Belastungen von bis zu 20.000 Euro im Jahr zu. „Wir müssen für die steigenden Ausgaben im Arzneisektor bluten, obwohl nicht die Apotheken dafür verantwortlich sind“, so Becker. Für die Preisbildung seien ausschließlich die Hersteller verantwortlich.

Zwar stehe man dazu, dass auch die Apotheker zur Stabilisierung der GKV beitragen müssen und wollen. Doch die Lasten müssten gerecht verteilt sein, so Becker weiter. Die Politik müsse gegen die Umverteilung zu Ungunsten der Apotheker vorgehen. Es scheine, als lege die Koalition keinen Wert mehr auf Qualität und Kundenservice in der individuellen Arzneimittelversorgung vor Ort. Becker deutete mögliche Stimmenverluste für Schwarz-Gelb an:„Ich glaube nicht, dass die Wähler diesen eingeschlagenen Weg für richtig empfinden.“

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