BDI: Versandapotheken sind „Speerspitze des Fortschritts“ Benjamin Rohrer, 26.05.2011 11:28 Uhr
Was die Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung angeht, hat Schwarz-Gelb die Arbeitgeber aus der Pflicht genommen. Beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) pocht man auf eine weitere „Entstaatlichung des Gesundheitswesens“. Auch zu den Apotheken hat die Industrielobby eine Meinung: Für freie Rx-Preise und Selektivverträge macht sich Dr. Heinrich Höfer, Leiter der BDI-Abteilung Forschung, Innovation, Technologie und Gesundheit, stark.
„Der Apotheker sollte in alle Richtungen die Möglichkeit haben, seine Preise selbst festzusetzen“, sagte Höfer beim Jahreskongress des Bundesverbands Deutscher Versandapotheken (BVDVA) in Berlin. Der Verzicht auf die Preisbindung im Rx-Bereich könne den freien Wettbewerb fördern. „Man muss die Apotheken vom Preisdiktat befreien und im Markt aufräumen“, so Höfer. Versandapotheken seien als „Speerspitze des Fortschritts“ prädestiniert, eine Vorreiterrolle zu übernehmen.
Auch bei Selektivverträgen sieht Höfer die Versender ganz vorne dabei: Kassen sollen dem BDI-Experten zufolge mit Referenzapotheken Selektivverträge schließen und ihre Versicherten per Hotline über die Vertragspartner mit den günstigen Preisen informieren. Wie viel sich mit diesen Vorschlägen sparen lässt, wollte Höfer nicht prognostizieren: „Erst im Wettbewerb weiß man, was passiert.“