Gebunkerte Influenza-Vakzine

Bayern will Grippe-Impfdosen über Apotheken verteilen

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Berlin -

Der Vorrat der Staatsregierung von mehr als einer halben Million Grippe-Impfdosen soll über Apotheken an Ärzte verteilt werden. Ein entsprechender Vertrag werde gerade abgestimmt, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit. Ziel sei es, die Impfstoff-Dosen zeitnah zu verteilen.

Noch bis Mittwochabend laufe eine Abfrage bei den Ärzten, wie viele Impfstoff-Dosen sie für ihre Patienten benötigen. „Der bisherige Rücklauf dieser Abfrage lässt aber vermuten, dass die von Bayern zusätzlich beschaffte Grippe-Impfstoffmenge den erforderlichen Bedarf decken wird“, erklärte eine Sprecherin am Dienstagnachmittag.

Am Wochenende war bekannt geworden, dass der Freistaat 550.000 Grippe-Impfdosen als Reserve angeschafft hat, die derzeit auf Lager liegen. Sie sollen noch vor dem üblichen Höhepunkt der Grippewelle im Januar und Februar zur Verfügung stehen.

Bayern hat erstmals in seiner Geschichte zusätzlichen Grippeimpfstoff beschafft – auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie“, erläuterte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Kritik der Opposition an den Vorkehrungen sei sachlich nicht nachvollziehbar. Von „Geheimniskrämerei“ könne keine Rede sein. Das Ministerium habe Anfang Oktober auf den Kauf der zusätzlichen Impfdosen hingewiesen. Die Augsburger Allgemeine hatte zuerst über das noch bestehende Kontingent berichtet.

„Diese Impfdosen sind die Reserve für den Fall, dass der Grippe-Impfstoff knapp wird. Deshalb ist auch die Kritik, die Impfdosen seien ‚zurückgehalten‘ worden, völlig unangebracht“, sagte Huml. Vor der Verteilung seien wichtige Fragen zu klären, was derzeit geschehe, erläuterte das Ministerium dazu.

Die Opposition im Landtag kritisierte laut Zeitung das Vorgehen der Staatsregierung. „Seit Wochen gibt es Berichte, dass der Grippeimpfstoff knapp wird und viele Ärzte und Apotheken am Markt keinen mehr bekommen“, sagte die SPD-Gesundheitsexpertin Ruth Waldmann der Augsburger Allgemeinen. Sie verwies auch auf zahlreiche Impfappelle des Gesundheitsministeriums.

Der Kemptener FDP-Abgeordnete Dominik Spitzer, selbst praktizierender Arzt, sagte der Zeitung: „Das ist schon ein Hammer. Wir mussten unsere Patienten drei Wochen lang vertrösten.“ Auch von den Grünen kam Kritik: „Das ist ein unhaltbarer Zustand. Der Engpass war längst bekannt.“

 

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