Eine halbe Million Euro hat die ABDA für Proteste zum Kassenabschlag bereit gestellt. Nachdem der GKV-Spitzenverband seine Karten auf den Tisch gelegt hat,
könnte es losgehen. Allerdings reagiert nicht die ABDA, sondern der
Bayerische Apothekerverband (BAV). Verbandschef Dr. Hans-Peter Hubmann
hat die 3100 Mitglieder dazu aufgerufen, ein Protestfax an die
Kassenverbände zu schicken.
In dem Schreiben geht Hubmann auf die Forderung der Kassen ein, die Verhandlungsbasis bei 2.05 Euro festzulegen. Dies sei eine „völlige Missachtung der Leistungen, die Apotheker für die Kassen erbringen“.
Der BAV fordere beim GKV-Spitzenverband und beim AOK-Bundesverband Fairness bei den Verhandlungen. „Wir wollen den Kassen verdeutlichen, wie die Meinung der Apotheker dazu ist.“
Der BAV zeichnet daher einen Protestplan: In einer ersten Welle würden die Apotheker jetzt ihren Beitrag leisten, „um die Kapazitäten des AOK-Bundesverbandes und des GKV-Spitzenverbandes bei der Bearbeitung von Korrespondenzen auszuloten“. Gemeint ist: Jede Apotheke soll „am besten noch heute“ ein Fax an die beiden Verbände schicken.
In dem Protestfax wird die Forderung der Kassen erneut als „indiskutabel und eine völlige Missachtung der gesetzlichen Lage“ bezeichnet. Schließlich setzten die Apotheken Rabattverträge um, erfüllten Importquoten und trügen zu Millioneneinsparungen für die Kassen bei. Zudem übernähmen die Pharmazeuten kostenlos das Inkasso der Patientenzuzahlungen und des Herstellerrabatts.
Die Bayern stellen klar, dass dies nur der erste Schritt „von einer ganzen Palette an möglichen Maßnahmen“ sei. Sollten die Kassen keine Kompromissbereitschaft zeigen, könne man binnen kürzester Zeit reagieren und eine gemeinsame Welle lostreten.
APOTHEKE ADHOC Debatte