Bayern

Huml: Hausärzte sind das Rückgrat APOTHEKE ADHOC, 04.06.2014 11:32 Uhr

Rückgrat der ambulanten Versorgung: Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) will mehr Medizinstudenten für den Hausarztberuf gewinnen und die Allgemeinmedizin aufwerten. Foto: CSU
Berlin - 

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) will mehr Medizinstudenten für den Hausarztberuf gewinnen. „Hausärzte sind und bleiben das Rückgrat der ambulanten Versorgung in der Fläche. Deshalb brauchen wir mehr Anreize, um Medizinstudenten für den Hausarztberuf zu begeistern“, so Huml. Die Attraktivität des Berufsbildes müsse verbessert werden und die Allgemeinmedizin in der Ausbildung aufgewertet. „Hierfür sind gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten im Gesundheitswesen notwendig.“

Huml mahnte, dass im Bereich der Universitäten Handlungsbedarf bestehe. Denn bisher gebe es bundesweit gerade einmal sieben Lehrstühle für Allgemeinmedizin. „Wenn wir mehr junge Menschen vor allem für die Allgemeinmedizin begeistern wollen, muss an jeder medizinischen Fakultät ein Lehrstuhl für Allgemeinmedizin eingerichtet werden. Ich fordere daher die Universitäten auf, hier tätig zu werden.“

Die Ministerin lobte das Modellprojekt „Ausbildungskonzept Allgemeinmedizin Dillingen“ (AKADemie). Die Kreisklinik St. Elisabeth bildet seit Juni 2013 Lehrkrankenhaus der TU München Medizinstudenten aus. Mit dem Institut für Allgemeinmedizin wurde ein Ausbildungskonzept für das Fach Allgemeinmedizin entwickelt. Hausarztpraxen aus dem regionalen Praxisnetz PRADIX arbeiten mit der Kreisklinik zusammen und übernehmen den ambulanten Teil der Ausbildung.

Derzeit fördert das Ministerium 57 Medizinstudenten mit einem Stipendium in Höhe von monatlich 300 Euro. Voraussetzung ist die Bereitschaft der Studenten, ihre Facharztweiterbildung im ländlichen Raum zu absolvieren und anschließend für mindestens fünf Jahre auf dem Land tätig zu sein.

Der Anteil von Hausärzten, die 60 Jahre oder älter seien, liegt Huml zufolge derzeit bei gut 30 Prozent; viele davon würden in den nächsten fünf bis zehn Jahren ihre Praxistätigkeit aufgeben. Es bestehe also ein hoher Nachwuchsbedarf.