In Deutschland nicht zugelassene Ware

Bayern erlaubt Import von Antiobiotikasäften

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Berlin -

Wegen Medikamentenmangels erlaubt die bayerische Staatsregierung vorübergehend die Einfuhr in Deutschland nicht zugelassener Antibiotika-Säfte für Kinder. Der Bund hatte am Dienstag offiziell „Versorgungsmangel“ bei antibiotischen Säften für Kinder festgestellt. Laut Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) ist es den Landesbehörden damit möglich, im Einzelfall vorübergehend von Vorgaben des Arzneimittelgesetzes (AMG) abzuweichen.

Nach Angaben des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) sind Antibiotika derzeit bundesweit so knapp, dass auch für schwer erkrankte Kinder nicht ausreichend Mittel zur Verfügung stehen.

„Wir leiten in Bayern umgehend zwei Maßnahmen ein, die den Mangel an antibiotischen Säften für Kinder lindern sollen“, sagte Holetschek. „Zum einen sollen die Regierungen mit einer neuen Allgemeinverfügung befristet die Einfuhr von Arzneimitteln gestatten, die bei uns eigentlich nicht zugelassen oder registriert sind.“ So könnten Großhändler, Hersteller und Apotheken unbürokratisch handeln.

Die zweite Maßnahme ist ein Appell Holetscheks an die Krankenkassen – mit dem Ziel, Apothekern die eigene Herstellung von Antibiotika zu erleichtern. „Darin bitte ich die Krankenkassen, vorerst keine Zuschläge sowie Erstattungen zu verweigern und in der Folge keine bereits geflossenen Vergütungen zurückzufordern, wenn Apotheker einen verschriebenen, aber nicht verfügbaren antibiotischen Saft durch ein selbst hergestelltes Arzneimittel ersetzen“, sagte der CSU-Politiker.

„Und bei Nicht-Verfügbarkeit des Fertigarzneimittels sollte eine solche Abgabe eines in der Apotheke hergestellten Antibiotikasafts auch ohne erneutes Ausstellen eines Rezeptes möglich sein.“

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