Auch der Bayerische Apothekerverband (BAV) hat den Weg freigemacht für Gedisa: Die Mitgliederversammlung stimmte auf Antrag von Vorstand und Beirat einer Sonderumlage zu, um die finanziellen Mittel für den Launch des Verbändeportals bereitzustellen.
Damit unterstützen die BAV-Mitglieder in den Jahren 2022, 2023 und 2024 die Gedisa mit jeweils 600 Euro pro Jahr. Die Sonderumlage wird pro Betriebsstätte erhoben. „Ich danke der Mitgliederversammlung für das positive Votum“, so der Vorsitzende Dr. Hans-Peter Hubmann. „Damit nehmen wir einen Teil unserer digitalen Zukunft selbst in die Hand.“ Das DAV-Portal habe seine Leistungsfähigkeit bereits unter Beweis gestellt. „Etwa mit der schnell umgesetzten technischen Möglichkeit für Apotheken, digitale Impfzertifikate zu erstellen. Mit der Einführung des E-Rezepts werden viele weitere wichtige Dienstleistungen der Gedisa folgen“, verspricht Hubmann.
Die Mitgliederversammlung hat einer Satzungsänderung zugestimmt, um die zu diesem Zweck erhobene Sonderumlage von insgesamt mehr als 1,8 Millionen Euro pro Jahr zu ermöglichen. Der Beschluss der Sonderumlage ist damit aufschiebend bedingt bis zur Eintragung der Satzungsänderung im Vereinsregister.
Gedisa ist eine Tochter von 16 Landesapothekerverbänden. Insgesamt sollen für dieses und die beiden kommenden Jahre 35 Millionen Euro eingesammelt werden. Die Anteile der LAV beziehen sich auf die Zahl der Apotheken. Bayern liegt mit 3000 Apotheken entsprechend bei 16 Prozent. Allerdings beteiligt sich der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) bekanntlich nicht an der Gedisa, so dass dieser Betrag für knapp 1800 Apotheken auf die anderen Verbände umgelegt wurde.
Ziel ist der Aufbau einer eigenen Plattform mit verschiedenen Funktionen. Die Impfzertifikate waren gewissermaßen eine Starthilfe für Gedisa: Eine andere Option wäre es gewesen, die Schnittstelle zum Robert Koch-Institut (RKI) direkt in der Warenwirtschaft zu implementieren.
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