Als Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) unlängst bei der deutschen industriellen Gesundheitswirtschaft in der Sky Lobby am Brandenburger Tor zu Gast war, lud ihn der Vertreter von Bayer zum Besuch ein. Gesagt, getan: Am Dienstag besichtigte Gröhe im Rahmen des Pharma-Dialogs den ehemaligen Schering-Standort im Berliner Stadtteil Wedding.
Laut Gröhe zählt die Pharmaindustrie zu den innovativsten Wirtschaftszweigen des Landes. Ziel sei es, dass die Patienten auch in Zukunft mit hochwertigen und bezahlbaren Arzneimitteln versorgt werden könnten. „Der Pharma-Dialog soll dazu beitragen, die guten Bedingungen für Forschung, Entwicklung und Beschäftigung in unserem Gesundheitssystem weiter zu stärken“, wird Gröhe in einer Bayer-Mitteilung zitiert.
Konzernchef Dr. Marijn Dekkers forderte einen verlässlichen und klaren politischen Rahmen: „Wenn uns Politik und Gesellschaft unterstützen, können wir weiterhin in Deutschland forschen, innovative Arzneimittel für die ganze Welt entwickeln und im globalen Wettbewerb vorne mitspielen.“
Laut Deutschlandchef Frank Schöning sind es die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von Bayer und anderen forschenden Unternehmen, die maßgeblich zum medizinischen und therapeutischen Fortschritt beitragen. „Unsere hohe Investitions- und Risikobereitschaft ist unternehmerisch betrachtet beispielhaft. Ich bin mir sehr sicher, dass außerhalb der Gruppe forschender Unternehmen niemand aus dem Gesundheitswesen in der Lage sein dürfte, erfolgreich Arzneimittelinnovationen für Patientinnen und Patienten zu entwickeln, zu produzieren und anzubieten.“
Schöning verdeutlichte auch, dass in Sachen Nutzenbewertung und Preisbildung Nachbesserungen notwendig seien: „Nun ist es an der Zeit, Korrekturen einzubringen, die zu einer besseren Balance zwischen den Verhandlungspartnern führen. Gleichzeitig dürfen innovative Substanzen zum Beispiel nicht in den Vergleich zu älteren generischen Therapien gesetzt werden.“
Bayer setzt sich nach eigenen Angaben dafür ein, dass die Pharmaindustrie stärker als Teil der Gesundheitswirtschaft und als innovativer Wirtschaftszweig von Politik und Gesellschaft wahrgenommen wird.
Gröhe besuchte das Hochdurchsatz-Screening-Labor, in dem die aus mehr als drei Millionen Verbindungen bestehende Substanzbibliothek in automatisierten Testverfahren nach potenziellen neuen Wirkstoffkandidaten durchsucht wird.
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