Keine Weiterbildung mehr

BaWü-Ärzte streichen Homöopathie

, Uhr
Berlin -

Die Zusatzbezeichnung Homöopathie soll nach einem Zeitungsbericht aus der Weiterbildungsordnung der Ärzte in Baden-Württemberg gestrichen werden. Dies beschloss die Vertreterversammlung der Landesärztekammer, wie die Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten berichteten.

Konkret bedeutet die Streichung der Zusatzbezeichnung Homöopathie, dass die 386 Ärztinnen und Ärzte in Baden-Württemberg, die eine Weiterbildung in Homöopathie gemacht haben, dies zwar auch weiterhin angeben dürfen, etwa auf ihrem Praxisschild oder im Internet. Und es dürfe jeder Mediziner auch künftig homöopathisch diagnostizieren und therapieren. Aber es werde für Patienten künftig schwieriger herauszufinden, welcher Arzt homöopathisch arbeite, weil Ärztekammern keine Weiterbildungen mehr anbieten und Mediziner die Zusatzbezeichnung nicht mehr neu erlangen können.

Allerdings sei das letzte Wort noch nicht gesprochen: Zunächst muss die Verhältnismäßigkeit geprüft werden, heißt es von der Landesärztekammer. Und auch das baden-württembergische Sozialministerium müsse den Vorschlag zur Abschaffung noch prüfen. Baden-Württemberg ist gewissermaßen das Heimatland der Homöopathie und Alternativmedizin und würde der Entscheidung aus zwölf anderen Bundesländern folgen, in denen die Weiterbildung bereits gestrichen wurde.

Homöopathische Arzneimittel sind umstritten. Erst im Mai hatte der Deutschen Ärztetag in Bremen beschlossen, dass es künftig keine Weiterbildungen mehr für Homöopathie von den Kammern geben soll. Der Beschluss verwies darauf, es fehlten wissenschaftliche Studien, die einen evidenzbasierten Einsatz der Homöopathie belegten. Damit fehlten auch die Grundsätze, nach denen in einer Weiterbildung der Wissenserwerb überprüft werden könne.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Mehr aus Ressort
ApoRG in nächster Legislatur
Köpping setzt auf Nachwuchsförderung
Zwischen 0,4 und 1,9 Prozentpunkten
Mehrheit der Kassen erhöht Beitrag

APOTHEKE ADHOC Debatte