Bayern

BAV: Anzeigen gegen das AMNOG

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Zwar ist das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) so gut wie verabschiedet. Für den Bayerischen Apothekerverband (BAV) ist das aber kein Grund, die Proteste einzustellen. In einer Zeitungsanzeige drohen die Apotheker, bei der nächsten Bundestagswahl 2013 ihre Kreuze nicht mehr bei Schwarz-Gelb zu machen.

Die mehr als 3000 Mitgliedsapotheken mit ihren rund 20.000 Beschäftigten hätten „keine politische Heimat mehr“, heißt es in der Kampagne. Apotheker und Angestellte würden sich bei den nächsten Wahlen „sehr genau an den Raubbau an der Apotheke erinnern“.

Die Anzeige, die die BAV-Vorstands- und Beiratsmitglieder namentlich aufführt, erschien Ende vergangener Woche flächendeckend in den Ausgaben der 15 bayerischen Zeitungsverlage in einer Gesamtauflage von 2,57 Millionen Exemplaren.

Bayerische Apotheken sind demnach besonders vom AMNOG betroffen, viele leisteten in ländlichen Gebieten überproportional viel Arbeit für Kassenpatienten. Die 200 Millionen Euro, die die Bundesregierung bei den Apotheken einsparen will, bedeuteten pro Apotheke einen Verlust von 10 Prozent, kritisiert der BAV in der Anzeige. Das sei „zu viel für einen mittelständischen Kleinbetrieb“.


Änderungen am AMNOG werden die Apotheker wohl nicht mehr erreichen können. Trotzdem wolle man öffentlich an nicht eingehaltene Versprechen erinnern, sagte ein BAV-Sprecher und verwies auf das im Koalitionsvertrag angekündigte Pick-up-Verbot. Der Kassenabschlag liege mit 2,05 Euro zudem höher als erwartet - man habe mit 1,95 Euro gerechnet. „Wir sind offen für Kompromisse. Aber wir fordern Klartext von der Politik“, so der Sprecher.

Eine weitere Anzeigenkampagne in Zeitungen plant der BAV zwar nicht. Doch für heute Abend wurden die bayerischen Bundestagsabgeordneten in Berlin zu einem Parlamentarischen Abend eingeladen. Die Politiker könnten zudem verstärkt Post von Apothekern bekommen: Der BAV bittet seine Mitglieder, den Anzeigentext mit Apothekenstempel an die Abgeordneten aus den bayerischen Wahlkreisen zu schicken.

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