Krankenhaushygiene

Barmer schrieb an Ministerkonferenz APOTHEKE ADHOC, 26.08.2010 11:59 Uhr

Berlin - 

Die Barmer GEK hat die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz der Länder, Aygül Özkan, bereits Mitte Juni aufgefordert, ein bundeseinheitliches Gesetz für die Krankenhaushygiene vorzulegen. In einem Schreiben an die niedersächsische Gesundheitsministerin hatte der Verwaltungsrat der Kasse auch auf die Notwendigkeit für speziell geschultes Hygienepersonal und MRSA-Screenings hingewiesen.

Die Barmer hatte die Ministerin darauf aufmerksam gemacht, dass nicht alle deutschen Gesundheitseinrichtungen den Empfehlungen der am Robert Koch-Institut (RKI) angesiedelten Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention folgten.

Nach Berechnungen der RKI-Experten gebe es jährlich mehr als 500.000 Krankenhausinfektionen. Die Folgekosten betrügen 1,5 Millarden Euro pro Jahr. Bis zu 30 Prozent aller Neuinfektionen könnten durch bessere Hygiene vermieden werden. Jährlich seien bis zu 20.000 Todesfälle vermeidbar, so die Barmer.

Die Empfehlungen müssten aber in allen Bundesländern umgesetzt werden. „Die Barmer GEK fordert die Gesundheitsminister der Länder daher auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und in allen Ländern Hygieneverordnungen zu erlassen und deren Umsetzung zu überwachen“, so der Verwaltungsrat in seinem Schreiben.

Die Antwort sei „insgesamt enttäuschend“ ausgefallen, sagte ein Barmer-Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Erst Anfang August habe man eine Antwort erhalten. Auf den Inhalt wollte der Sprecher nicht näher eingehen.